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32. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

23.05. - 25.05.2019, Nürnberg

Prospektive intraindividuelle Vergleichsstudie nach bilateraler Implantation zweier Extended-Depth-of-Focus Intraokularlinsen unter Berücksichtigung des Visus und des Zentrierverhaltens

Meeting Abstract

  • Alexander Petzold - Augenzentrum am Johannisplatz, Leipzig
  • Maria Heynemann - Augenzentrum am Johannisplatz, Leipzig
  • Martin Schlanke - Augenzentrum am Johannisplatz, Leipzig
  • Katja Renner - Augenzentrum am Johannisplatz, Leipzig

32. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 23.-25.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocWK 6.6

doi: 10.3205/19doc087, urn:nbn:de:0183-19doc0870

Veröffentlicht: 14. Mai 2019

© 2019 Petzold et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Im Rahmen einer prospektiven, randomisierten Studie wurde anhand eines intraindividuellen Vergleichs untersucht, inwieweit sich die postoperativen Ergebnisse einer rhexisfixierten und einer kapselsackfixierten Intraokularlinse gleicher Optik unterscheiden.

Methode: In die Studie wurden 48 Augen von 24 Patienten eingeschlossen. Die Implantation der rhexisfixierten FEMTIS® Comfort erfolgte Mithilfe des Femtosekundenlasers, wohingegen das Partnerauge mit einer LENTIS® Comfort im Rahmen einer Standard-Kataraktoperation versorgt wurde. Beide Hinterkammerlinsen sind rotationsasymmetrische Extended-Depth-of-Focus Intraokularlinsen (Addition +1,50 dpt) der Firma OCULENTIS® OSD Medical GmbH (Berlin, Deutschland). Über einen postoperativen Zeitraum von drei Monaten wurden die Vorderkammertiefe zur Ermittlung der axialen Verschiebung, das sphärische Äquivalent sowie die unkorrigierte Sehleistung in 6 m, 80 cm und 40 cm (UDVA, UIVA, UNVA) untersucht.

Ergebnis: Innerhalb der FEMTIS®-Gruppe konnte postoperativ keine signifikante axiale Verschiebung nachgewiesen werden (p = 1,0). In der LENTIS®-Gruppe ändert sich die Vorderkammertiefe bis einen Monat postoperativ signifikant (p < 0,01). Der Visus beider Vergleichsgruppen zeigte nach drei Monaten in 80 cm und 40 cm signifikanten Unterschiede zugunsten der LENTIS®-Gruppe (p = 0,02, p < 0,01). In der FEMTIS®-Gruppe wurde drei Monate postoperativ ein sphärisches Äquivalent von +0,29 ± 0,57 dpt ermittelt, das der LENTIS®-Gruppe lag bei -0,06 ± 0,39 dpt (p = 0,02, p = 0,48).

Schlussfolgerung: Die FEMTIS® Comfort zeigte ein stabileres Sitzverhalten als die LENTIS® Comfort. Zur Abschlusskontrolle wurde mit letzterer die Zielrefraktion erreicht. Die FEMTIS®-Gruppe wich signifikant in Richtung Hyperopie ab. Eine Optimierung der A-Konstanten der FEMTIS® Comfort ist notwendig. Mit beiden Intraokularlinsen wird bis in 66 cm eine gute postoperative Sehleistung erreicht.

Schlüsselwörter: Femtosekundenlaser-gestützte Kataraktoperation, Intraokularlinsen, Rhexisfixierung, Extended-Depth-of-Focus