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Zielsetzung: Untersuchung des Verlaufs des Intraokulardrucks (IOD) und Medikationsbedarfs nach Implantation des iStent inject aus der Sicht einer nicht-operierenden zuweisenden Augenärztin.

Methode: Retrospektive Auswertung der über einen Zeitraum von 12 Monaten verfügbaren Patientendaten nach stand-alone iStent inject Implantation bei pseudophaken Glaukompatienten, Erfasst wurden IOD, Medikation, Glaukom-Typ und Glaukom-Voroperationen.

Ergebnis: Es wurden 52 Datensätze von 38 Patienten über den Zeitraum 9/2017 bis 9/2018 ausgewertet. Es werden die Ergebnisse von 25 Augen von 16 Patienten präsentiert, für die Daten über mindestens 9 Monate vorliegen. Das mittlere Alter der 9 Frauen und 7 Männer betrug 72,5 ±10,1 Jahre (Bereich 55-90). Ein primäres Offenwinkelglaukom lag bei 80%, PEX bei 12% und Engwinkelglaukom bei 8% der Augen vor. Alle Augen waren Glaukom-voroperiert und hatten mindestens 3 SLT; 17 Augen waren trabekulektomiert und 3 Augen hatten eine ALT vor der iStent Implantation. Der Zieldruck für 96% der Patienten lag bei ≤15 mmHg. Nach 9-14 Monaten war der IOD von präoperativ 23,80±7,97 mmHg auf 15,20±4,41 mmHg reduziert. Beim Medikationsbedarf reduzierte sich die durchschnittliche Anzahl Wirkstoffe von präoperativ 1,96±1,33 auf 1,42±1,18 nach 9-14 Monaten. Bei 6 Patienten wurden im Auswertungszeitraum SLT-Eingriffe durchgeführt. Schließt man diese Patienten aus der Auswertung aus, dann liegt der IOD nach 9-14 Monaten bei 14,37±4,45 mmHg und der Medikationsbedarf bei 1,42±1,26. Den Zieldruck von ≤15 mmHg erreichten 68,42% dieser Patienten.

Schlussfolgerung: Im Gegensatz zu kontrollierten Studien bildet unsere retrospektive Auswertung den Einsatz der MIGS aus Sicht des Zuweisers ab. Ein Zieldruck von =15 mmHg scheint mit dieser Operationsmethode erreichbar zu sein. Bei mehrfach voroperierten Augen war der IOD 9-14 Monate nach stand-alone MIGS mit Implantation von iStent inject um 36,1% und der Medikationsbedarf um 27,6% reduziert. Die MIGS mit iStent inject Implantation bietet damit eine interessante Alternative zur SLT und anderen Glaukom-Operationsverfahren.