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Was ich bei knapp 300 iStent inject Implantationen über 5 Jahre gelernt habe
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Veröffentlicht: | 14. Mai 2019 |
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Zielsetzung: Wie gut wird der Augeninnendruck (IOD) und der Medikationsbedarf bei unterschiedlichen Glaukomformen gesenkt und was gilt es, bei der Operation zu beachten.
Methode: Retrospektive Auswertung von Patientendaten nach Implantation des iStent inject (Glaukos, San Clemente, USA) in Bezug auf IOD-Senkung, Medikationsbedarf und Operationstechnik.
Ergebnis: Es wurden 285 Datensätze von 191 Patienten über einen Zeitraum von 5 Jahren (2014-2019) ausgewertet. Datensätze mit einer Mindest-Nachbeobachtungszeit von 9-14 Monaten stehen von 181 Augen zur Verfügung. Das mittlere Alter der 66 Frauen und 54 Männer betrug 76,21 Jahre (Bereich 52-90). Ein primäres Offenwinkelglaukom lag bei 52,49%, PEX bei 25,41%, Normaldruckglaukom bei 10,50%, Pigmentglaukom bei 0,55% und behandlungsbedürftige okuläre Hypertension bei 11,05% der Augen vor. Bei 8,33% der Augen wurde eine stand-alone minimalinvasive Glaukomchirurgie (MIGS) durchgeführt, bei den restlichen Patienten erfolgte die MIGS in Kombination mit Kataraktchirurgie.
Nach 9-14 Monaten war der IOD von präoperativ 19,88±5,43 mmHg auf 15,06±1,89 mmHg reduziert. Eine IOD-Senkung auf ≤15 mmHg wurde bei 58,01% der Patienten erreicht, bei 95,58% lag der IOD nach 9-14 Monaten bei ≤18 mmHg. Bei 97,79% der Patienten war der Medikationsbedarf nach 9-14 Monaten niedriger als präoperativ, 79,56% der Patienten benötigten keine Medikation mehr. Die durchschnittliche Anzahl Wirkstoffe war nach 9-14 Monaten von präoperativ 2,06±1,05 auf 0,34±0,76 reduziert.
Auffällig waren hohe postoperative IOD-Werte bei PEX Patienten. Erste Ergebnisse nach Umstellung des OVD von Healon5 auf HPMC und Implantation des iStent inject vor der Kataraktentfernung zeigen deutlich niedrigere postoperative IOD-Werte.
Schlussfolgerung: Die Auswertung aller verfügbaren Patientendaten eines Operateurs über 5 Jahre zeigt, dass die MIGS mit Implantation des iStent inject, als stand-alone Operation oder in Kombination mit der Kataraktchirurgie, eine erfolgreiche Erweiterung des Operations-Portfolios bei der Glaukomchirurgie darstellt. Mehr als ¾ der Patienten benötigten ein Jahr nach der MIGS keine IOD-senkenden Medikamente bei deutlich reduziertem IOD, einem guten Sicherheitsprofil und einer geringen Komplikationsrate.