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32. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

23.05. - 25.05.2019, Nürnberg

Ultima ratio der Tränenwegchirurgie: neue Ansätze

Meeting Abstract

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  • Monica Lang - Klinikum Darmstadt GmbH, Augenklinik, Darmstadt
  • Andreas Krieb - Klinikum Darmstadt GmbH, Augenklinik, Darmstadt
  • Karl-Heinz Emmerich - Klinikum Darmstadt GmbH, Augenklinik, Darmstadt

32. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 23.-25.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocWK 3.3

doi: 10.3205/19doc061, urn:nbn:de:0183-19doc0614

Veröffentlicht: 14. Mai 2019

© 2019 Lang et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Patienten, bei denen eine Canaliculusstenose durch Entzündungen, Chemotherapeutika oder Unfälle vorliegt, können häufig mit einer Laserdakryoplastik erfolgreich therapiert werden. Ist dies nicht zielführend oder liegt eine Aplasie des tränenableitenden Systems zugrunde, so können diese Patienten lediglich mit einer Konjunktivosaccusstomie bzw. Konjunktivorhinostomie versorgt werden.

In dieser retrospektiven Untersuchung sollen die Erfolgsmöglichkeiten einer solchen Operation dargestellt und außerdem neue Ansätze vorgestellt werden.

Methode: Zwischen 2000 und 2018 führten wir bei knapp 1% der tränenwegchirurgischen Eingriffe eine Konjunktivorhinostomie mit Implantation eines Metaireau-Tubes oder Jones-Tubes durch. Die Nachbeobachtungszeit betrug 1-18 Jahre.

Ergebnisse: Die Ursachen der Canaliculusobstruktionen teilen sich in Atresien des tränenableitenden Systems, Verätzungen, entzündlich bedingte Tränenwegstenosen, traumatische Stenosen, tumorbedingte Tränenwegobstruktionen und toxische Vernarbungen auf.

Bei einer Vielzahl der Patienten waren im Vorfeld minimalinvasive Tränenwegeingriffe, wie Laserdakryoplastiken, durchgeführt worden. Aufgrund erneuter postoperativer Vernarbungen traten Rezidive der Canaliculusstenosen auf. Nach durchgeführter Konjunktivorhinostomie zeigte sich in der Mehrzahl der Patienten ein zufriedenstellender Befund mit einem ausreichenden Tränenabfluss über den Tube und damit verbundener Linderung der geklagten Epiphora. Revisionsoperationen wie Kürzungen des implantierten Tubes, Reposition, Wechsel bei Okklusion des Tubes und Polypabtragungen müssen nicht selten durchgeführt werden.

Immer häufiger werden mikroinvasive Eingriffe mittels Laser diskutiert, erste Ergebnisse einer laserassistierten Konjunktivorhinostomie werden vorgestellt.

Schlussfolgerung: Zusammenfassend kann man sagen, dass bei fehlendem Erfolg mikroinvasiver Tränenwegchirurgie bei Canaliculusstenosen oder bei fehlender Anlage des tränenableitenden Systems die Durchführung einer Konjunktivorhinostomie mit Implantation eines Tubes eine vielversprechende Möglichkeit ist, den Betroffenen zu helfen und das störende Tränenträufeln zu vermindern.