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3D-Analyse von Dezentrierung und Verkippung der Linse vor und nach Cat-OP
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Veröffentlicht: | 14. Mai 2019 |
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Hintergrund: Nur wenige Arbeiten über Verkippung und Dezentrierung von natürlichen und Kunstlinsen sind bekannt. Diese basieren meist auf Purkinjemetern und sind daher bei IOL relativ ungenau. Swept-Source OCT wie das Tomey CASIA2 ermöglichen es, die Kurvaturen von natürlichen Linsen und IOL in vivo direkt zu erfassen und deren Lage im Raum in Relation zur Gesichtslinie zu setzen.
Methoden: Wir haben bei 85 unselektierten konsekutiven Augen die entsprechenden Analysen vor und 4 Wochen nach Cat-OP vorgenommen. Zum Einsatz kam die Softwareversion E mit halbautomatischer Grenzflächenerkennung.
Ergebnisse: Die mittlere Verkippung der natürlichen Linse betrug bei rechten Augen 5,2° Richtung 10° und bei linken Augen 5,6° in Richtung 161°. Es bestand eine deutliche negative Korrelation mit der Achslänge. Weitere signifikante Korrelationen mit biometrischen Parametern wurden nicht gefunden. Postoperative Verkippung betrug 5,1° Richtung 14° bzw. 5,4° Richtung 162°. Die mittlere Dezentrierung betrug bei rechten Augen 0,15 mm x 160° und bei linken 0,18 mm x 182°. Postoperativ fanden wir 0,06 mm x 144° und 0,14 mm x 207°. Die Veränderung der Zentrierung betrug im Mittel 0,18 mm. Dieser Wert ist ebenfalls negativ mit der Achslänge korreliert.
Diskussion: Es zeigt sich, dass durch die OP der Verkippungswinkel der Linse kaum verändert wird und die Zentrierung nur moderat. Tendenziell ist die Veränderung dieser Parameter nach Femto-Phako ≈15% geringer (bei einem Signifikanzniveau von 0,05 und Power von 90% wären für eine sichere Statistik a priori n = 428 Augen notwendig). Langfristergebnisse bleiben abzuwarten. Im Vortrag können wir über erste 6-Monats-Ergebnisse berichten. Insbesondere die Verkippung der Linse ist darauf zurückzuführen, dass die Bulbi in den Orbitae leicht divergent stehen, während die Gesichtlinien beim Blick in die Ferne parallel sind. In Wirklichkeit ist also die Gesichtlinie geneigt und nicht die Linse. Je kürzer das Auge, desto größer die Winkel alpha und kappa und desto stärker die Neigung der Gesichtslinie gegenüber der optischen Achse des Auges. Am pseudophaken Auge machen sich die hierdurch induzierten Aberrationen refraktiv durch einen leichten inneren Astigmatismus bemerkbar.