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32. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

23.05. - 25.05.2019, Nürnberg

Lid-OP Basiswissen

Meeting Abstract

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  • Matthias Schmidt - Augenpraxis Ochtrup, Ochtrup

32. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 23.-25.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocOAPV 9.3

doi: 10.3205/19doc030, urn:nbn:de:0183-19doc0301

Veröffentlicht: 14. Mai 2019

© 2019 Schmidt.
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Gliederung

Text

Operationen an den Lidern sind sowohl für funktionelle, rekonstruktive als auch für ästhetische Probleme möglich. Gemeinsam ist allen Problemen, dass grundsätzlich ein hoher Anspruch an das kosmetische Ergebnis gestellt wird, auch wenn eine funktionelle Störung im Vordergrund steht. Bei einer Lidfehlstellung unterscheidet man ein Ektropium mit Auswärtsdrehung der Lidkante von einem Entropium mit einer Einwärtsdrehung der Lidkante und der damit häufig verbundenen Trichiasis. Bei einer Ektropium-OP wird eine horizontale Lidverkürzung zusammen mit einer Tarsusfixation am lateralen Lidbändchen oder dem Periost mit dem Ziel der Wiederanlage der Lidkante durchgeführt. Eine Verkürzung der Lidretraktoren auf der Innenseite des Lides ist ein weiterer Teil der Korrektur. Eine Entropium-OP umfasst meist ebenfalls eine horizontale Lidraffung kombiniert mit evertierenden Nähten und oft auch einer Faltung/Resektion des unteren M. orbicularis oculi um die Lidkante wieder mit einer Auswärtsdrehung regelrecht anzulegen. Zu den häufigsten ästhetischen Lideingriffen zählen die Dermatochalasis- und die Ptosis-OP. Die Dermatochalasis bezeichnet einen Hautüberschuss am Oberlid, welcher zu den sogenannten Schlupflidern führt, wobei das Auge teilweise durch den Hautüberschuss verdeckt wird. Die operative Behandlung besteht aus einer Resektion des überschüssigen Hautanteils. Bei einer Ptosis ist die Pupille durch das Oberlid teilweise verdeckt, weil die Lidöffnung nicht vollständig ist. Hierbei unterscheidet man eine fehlerhafte Nerveninnervation, von muskulär bedingten oder durch Schädigung bzw. Lockerung der Levator-Sehne bedingten Formen. Die Lockerung der Sehne tritt überwiegend im Alter auf und stellt die häufigsten Unterform dar. Die Behandlung erfolgt durch eine Verkürzung des M. levtaor palpebrae bzw. seiner Sehne. Bei ausgeprägten Befunden dieser beiden Erkrankungen sind neben den kosmetischen auch funktionelle Beeinträchtigungen möglich, z.B. durch Gesichtsfelddefekte oder Sehstörungen (Oberlid hängt in die Pupille hinein). Bei Verletzungen oder nach Tumorresektionen steht der Operateur vor der Herausforderung, die entstandenen Defekte unter ästhetischen als auch funktionellen Gesichtspunkten zu rekonstruieren. Hierfür stehen besondere OP-Techniken zur Verfügung, die je nach Indikation die Möglichkeit geben, ausgedehnte Defekte auch mittels Transplantation von Haut- und Lidkantenanteilen nicht betroffener Lidabschnitte oder auch durch Knorpelgewebe zu decken.