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32. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

23.05. - 25.05.2019, Nürnberg

Die kongenitale TNW-Stenose und erworbene kindliche TNW-Stenosen, wann und wie sollen wir eingreifen? Update der konservativen und operativen Therapien

Meeting Abstract

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  • Karl Heinz Emmerich - Klinikum Darmstadt, Klinik für Augenheilkunde, Darmstadt-Eberstadt

32. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 23.-25.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocSA 2.17

doi: 10.3205/19doc022, urn:nbn:de:0183-19doc0227

Veröffentlicht: 14. Mai 2019

© 2019 Emmerich.
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Gliederung

Text

Epiphora bei Kindern

Relativ häufig sind Säuglinge von Tränenwegstenosen betroffen. Etwa bei fünf Prozent aller Neugeborenen sind die Tränenwege ein- oder beidseitig blockiert. Bei etwa der Hälfte neugeborener Kinder ist die Hasner-Membran unmittelbar nach der Geburt noch vorhanden, in den ersten Lebenswochen öffnet diese meist. Geschieht das nicht, kommt es mit Beginn der Tränenproduktion in der 2.–3. Lebenswoche zu vermehrtem Tränenfluss, Augenlider und Wimpern sind häufig verklebt und es kann zusätzlich noch zu einer Infektion mit Bakterien kommen.

Die Behandlung erfolgt bei diesen Kindern zunächst konservativ: Reinigung, eine sanfte Massage des Tränensacks, abschwellende Augen- und Nasentropfen sowie, falls nötig, antibakterielle Augentropfen genügen häufig schon, um die Beschwerden zu beseitigen. Bleiben die Tränenwege verschlossen, dann sollte im Alter von vier bis sechs Monaten eine Sondierung und Spülung der Tränenwege erfolgen, die unter lokaler Betäubung durchgeführt wird. Bei der Druckspülung wird die Membran gesprengt und der Tränennasengang geöffnet. Selten kommt es zu einem Rezidiv – einem erneuten Verschluss der Tränenwege. Dann wird ab dem zehnten Lebensmonat unter Vollnarkose eine Sondierung und Spülung mit anschließender Intubation mit einem 0,64 mm dicken Silikonschlauch vorgenommen.