gms | German Medical Science

Die Therapie des Trockenen Auges erfolgt primär als lokale Tropfen-, Gel- oder Salbentherapie. Die topische Medikation umfasst stets eine Tränenersatztherapie. Neben der Tränensubstitution wird häufig eine Osmoregulation und eine Entzündungshemmung durchgeführt.

In den drei wichtigsten Märkten der Sicca-Therapie sind aus regulatorischen Gründen unterschiedliche Substanzklassen eingeführt.

In Europa ist die Hyaluronsäure die Standardtherapie des Trockenen Auges. In den USA stellt Cyclosporin A die lokale Standardtherapie des Trockenen Auges dar. Sie wirkt gleichzeitig anti-inflammatorisch. In Japan ist Diquafosol die Standardtherapie des Trockenen Auges. Sie stellt eine Modulation der Muzinkomponenten der Träne dar. Die Kombination der unterschiedlichen Therapieansätze ermöglicht vielfältige Optionen.

Ergänzend kann eine systemische Medikation durchgeführt werden. So ist die systemische Gabe von Doxyzyklin über 3–6 Monate zur Behandlung der hyperevaporativen Keratoconjunctivitis sicca und Blepharitis erfolgversprechend. Sie kommt vorwiegend bei positiver Syntopie der Blepharitis mit Hauterkrankungen in Betracht.

Vielfach werden Omega-3 und Omega-6 haltige Präparate systemisch zur antiinflammatorischen Therapie des Trockenen Auges eingesetzt. Ihr Nutzen wurde nach den Ergebnissen einer neuen Studie kritisch bewertet.

Andere systemische Therapieansätze wie die Pilocarpingabe sind aufgrund ihrer Nebenwirkungen von untergeordneter Bedeutung.