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32. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

23.05. - 25.05.2019, Nürnberg

Perforierende Keratoplastik: Wo stehen wir?

Meeting Abstract

  • Berthold Seitz - Universitätsklinikum des Saarlandes UKS, Homburg/Saar
  • Loay Daas - Universitätsklinikum des Saarlandes UKS, Homburg/Saar
  • Georgia Millioti - Universitätsklinikum des Saarlandes UKS, Homburg/Saar
  • Achim Langenbucher - Institut für Experimentelle Op, Universitätsklinikum des Saarlandes UKS, Homburg/Saar
  • Shady Suffo - Universitätsklinikum des Saarlandes UKS, Homburg/Saar

32. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 23.-25.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocH 1.4

doi: 10.3205/19doc002, urn:nbn:de:0183-19doc0021

Veröffentlicht: 14. Mai 2019

© 2019 Seitz et al.
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Gliederung

Text

Das Deutsche Keratoplastik-Register, welches seit 2000 von der DOG-Sektion Kornea geführt wird, weist für 2017 einen Anteil von 58,6% an posterioren lamellären Keratoplastiken (v. a. DMEK) aber nur 3,0% an anterioren lamellären Keratoplastiken (v.a. DALK) aus. Neben methodischen Problemen bei den lamellären Techniken gibt es eine Reihe von Indikationen, die prinzipiell eine perforierende Keratoplastik (PKP) erfordern. Diese können eingeteilt werden in elektive (optische vs. tektonisch) und kurative Notfalleingriffe (PKP à chaud). Klassischerweise ist eine elektive optische zentrale PKP nötig bei durchgreifenden Hornhautpathologien, z.B. Makuläre Dystrophie, Re-PKP, kleines dezentriertes Transplantat mit hohem irregulärem Astigmatismus (8,5 mm Ø). Auch zentrale Narben nach akutem Keratokonus mit Descemet-Defekt, durchgreifende Hornhautnarben nach perforierender Verletzung, Z.n. radialen Keratotomien, lange bestehender Endothel-Epithel-Dekompensation mit schwerem, teils vaskularisiertem Pannus und stromalen Narben erfordern die PKP. Die PKP mittels Excimerlaser in aphaken vitrektomierten Augen erfordert die Aufnähung eines Flieringarings. Eine periphere/exzentrische tektonische Korneoskleralplastik wird nötig bei einer Blockexzision z.B. wegen Malignem Melanom des Ziliarkörpers oder einer Epithelimplantationszyste. Eine infektiöse oder rheumatisch bedingte Descemetozele oder Hornhaut-Perforation macht eine PKP à chaud nötig, um die Integrität des Bulbus wieder herzustellen.

Schlussfolgerung: Trotz berechtigtem Vormarsch der posterioren lamellären Transplantationstechniken, wird es auch zukünftig eine große Anzahl unverzichtbarer Einsatznotwendigkeiten der PKP – bevorzugt Excimerlaser-assistiert – „diesseits und jenseits der Routine“ geben.