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Raytracing-Simulationen von small-aperture und torischen IOLs in Keratokonusaugen
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Veröffentlicht: | 13. Juni 2018 |
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Zielsetzung: Sehr oft werden die optischen Eigenschaften der konischen Hornhaut durch irregulären Astigmatismus signifikant beeinflusst. Bis jetzt können wir mit Intraokularlinsen (IOL) höchstens die Korrektur von Sphäre und Zylinder durchführen. Diese Augen zeigen jedoch eine klinisch relevante Menge von Aberrationen höherer Ordnung (HOA), insbesondere Koma und Trefoil, daher wird nur ein Teil des unregelmäßigen Astigmatismus korrigiert. Ein neuer Ansatz für das Problem ist die Verwendung einer IOL mit kleiner Öffnung in diesen Augen.
Methode: Die Hornhaut von 10 Keratokonusaugen wurde mit einer Scheimpflug-Kamera gemessen. Die Hornhauttomographie mit Höhendaten von Vorder- und Rückfläche wird in eine optische Design-Software übertragen, um das Liou-Brennan-Auge-Modell mit patientenspezifischen Hornhautdaten zu modifizieren. Weitere Anpassungen dieses Standard-Augenmodells wurden bezüglich der axialen Länge und der vorderen Kammertiefe vorgenommen. Raytracing in diesen Patientenmodellen wurde für pseudophake Augen mit einer torischen Intraokularlinse und einer sphärischen Linse mit einer kleinen Apertur durchgeführt. Die Ergebnisse der Kataraktoperation werden mit diesen retrospektiven Simulationen verglichen.
Ergebnisse: Nach der Optimierung von Sphäre und Zylinder für den kleinsten Fokusdurchmesser können die beiden Linsentypen durch Fokusmessungen, Wellenfrontfehler und Point-Spread-Funktion (PSF) verglichen werden. Die kleinen Apertur-Simulationen zeigen ein besseres Punktmuster in den Through-Focus-Simulationen sowie eine bessere PSF im Vergleich zu torischen IOL bei Hornhäuten mit hohen Unregelmäßigkeiten. Da die Anzahl der Fälle begrenzt ist und keratokonische Augen große Interpatienten-Variabilitäten zeigen, können keine statistischen Werte für die Erhöhung des Strehl-Verhältnisses der PSF oder der Verringerung der verbleibenden astigmatischen Fehler angegeben werden. Die Befunde der Fallbeispiele werden jedoch durch eine retrospektive Analyse der Operationsergebnisse bestätigt.
Schlussfolgerung: Bei Patienten mit unregelmäßiger Hornhaut bieten Phakoemulsifikation und Implantation von IOL mit kleiner Apertur eine Alternative zur Korrektur von Astigmatismus im Vergleich zu torischen Intraokularlinsen. Die Wellenfrontfehler höherer Ordnung, insbesondere Coma, können hiermit z.T. deutlich reduziert werden.