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31. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

14.06. - 16.06.2018, Nürnberg

Clear Cornea DALK: Eine neue Technik für die tiefe vordere lamelläre Keratoplastik

Meeting Abstract

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  • Georg Gerten - Augenklinik am Neumarkt, Köln
  • Uwe Oberheide - Technische Hochschule Köln, Institut für Angewandte Optik und Elektronik, Köln
  • Philipp Thiée - Augenklinik am Neumarkt, Köln

31. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocWK 5.12

doi: 10.3205/18doc117, urn:nbn:de:0183-18doc1171

Veröffentlicht: 13. Juni 2018

© 2018 Gerten et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Derzeit wird die tiefe vordere lamellare Keratoplastik (DALK) meist mittels Big-Bubble-Technik und dem Einsatz eines mechanischen Trepans durchgeführt. Die manuelle Freilegung der Descemet Membran ist mit der Gefahr der Perforation oder remanenten Stroma-Schichten verbunden, die das Ergebnis stark beeinträchtigen können. Wir haben eine zweistufige Technik entwickelt, bei der das Stroma durch die Descemet Separation weitgehend unbeeinflusst bleibt und die stromale Trepanation mit einem OCT-gesteuerten Femtosekundenlaser durchgeführt werden kann.

Methode: Eine dazu speziell entwickelte DALK-Kanüle (a1 medical GmbH, Deutschland) wird über den Clear Cornea Tunnel zum hinteren Stroma geführt. Das Einspritzen von Flüssigkeit (z.B. BSS) hebt die Descemet Membran ab ohne die stromale Transparenz zu beeinträchtigen. Die Flüssigkeitsblase trennt die Descemet Membran von der Rückseite des Stromas und diese wird durch die hochauflösende optische Kohärenztomographie (OCT) eindeutig lokalisiert. So kann ein Femtosekundenlaser (Alcon LenSx) mit konkavem Interface eingesetzt werden, um das Stroma im posterior-anterior Mode von der Flüssigkeitsblase zum Epithel zu schneiden. Die Methode wurde bei fünf Patienten mit Keratokonus und Stroma-Narben angewandt.

Ergebnis: Mit der Clear Cornea (CC) DALK Technik war es in allen 5 Fällen möglich, die Descemet Membran vom Stroma zu trennen. Eine mechanische Entfernung oberflächlicher Gewebereste auf der Descemet Membran war nicht erforderlich. Lateral verbleibende Gewebebrücken wurden in 2 Fällen mit einer Schere getrennt. Das zentrale Stroma konnte mit dem Femtosekundenlaser in einem Durchmesser von 7,5 bis 8 mm trepaniert werden. Alle Patienten behielten ihr eigenes Endothel mit einem mittleren Zellverlust von weniger als 8%. Bei einem postoperativen Follow-Up von durchschnittlich 6,5 Monaten wurden keine Immunreaktionen beobachtet. Nach CC-DALK erhöhte sich die UCVA in allen Fällen um ≥4 Zeilen. Der durchschnittliche BCVA stieg von präoperativ 0,8 logMAR auf 0,2 logMAR 3 Monate nach der OP.

Schlussfolgerung: Die CC DALK Technik eröffnet eine neue Option in der Lamellären Chirurgie der Keratoplastik. Die Kombination der Clear Cornea Separation und der OCT-geführten Femtosekundenlaser-Trepanation hat das Potential, die Descemet Membran komplett zu entblößen, ohne ein erhebliches Perforationsrisiko einzugehen. Damit könnte die Sicherheit der DALK erhöht und das visuelle Ergebnis verbessert werden.