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Änderung in der Hornhauttomographie und Effekt auf die IOL-Berechnung bei DMEK Patienten im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe
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Veröffentlicht: | 13. Juni 2018 |
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Zielsetzung: Um die Änderungen der Brechkraft von Hornhautvorderfläche und Rückfläche und ihren Einfluss auf die IOL-Berechnung in DMEK Patienten her-auszuarbeiten, wurden mit vier verschiedenen Biometriegeräten die Patienten vermessen.
Methode: 42 DMEK und 42 Kontrollpatienten, die sich zur Cataract-OP-Vor-bereitung vorstellten, wurden mit der Scheimpflug-Pentacam, Oculus, dem Placido-/Scheimpflugsystem TMS5, Tomey, dem SS-OCT CASIA2, Tomey und dem Zeiss IOL-Master 700 vermessen. Die Hornhautradien der Vorder- und Rückfläche, sowie durch die Geräte ausgegebenen Hornhautbrechkräfte wurden miteinander verglichen.
Ergebnisse: Der mittlere Vorderflächenradius in beiden Gruppen gemessen mit dem CASIA2, TMS5 und dem IOL-Master 700 zeigte keinen signifikanten Unterschied (Mittelwert 7,74-7,79mm). Im Gegensatz waren die Rückflächen-radien gemessen mit CASIA2 (Mittelwert: DMEK 6,44mm, Kontrolle 6,59mm) und TMS5 (Mittelwert: DMEK 6,49mm, Kontrolle 6,65mm) signifikant unter-schiedlich, aber nicht für die Pentacam-Messungen (Mittelwert: DMEK 6,38mm, Kontrolle 6,46mm). Die Unterschiede in den Rückflächenradien zwischen den beiden Gruppen führte allerding nicht zu Brechkraftunterschieden zwischen den Messgeräten und den beiden Gruppen (Mittelwert: DMEK 42,49dpt, Kontrolle 42,62dpt; 1/8 dpt für CASIA2 und TMS5 und 1/4dpt für Pentacam).
Schlussfolgerung: Die Vorderflächenradien gemessen mit CASIA2, TMS5, Pentacam und IOL-Master 700 waren nahezu gleich im Gerätevergleich sowie zwischen DMEK und gesunder Kontrollgruppe. Die Rückflächenradien unter-schieden sich zwischen den Gruppen für die CASIA2 und TMS5 Messungen signifikant. Aufgrund der Herstellereigenen Brechungsindizies ließ sich der „reale“ oder „totale“ Brechkraftunterschied im Gruppenvergleich auf ca ¼ Dioptrie beziffern, was sich mit der Berechnung mittels Gauß’scher Dicken-Linsen-Formel bestätigen lässt. Damit mag der klinische Einfluss der Auf-steilung des Rückflächenradius in Bezug auf die IOL-Berechnung bei DMEK Patienten eher einen kleinen Einfluss haben.