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31. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

14.06. - 16.06.2018, Nürnberg

Langzeitergebnisse nach Phakotrabekulektomie mit Fibrinklebung

Meeting Abstract

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  • Nadejda Zeyher - Augen-Praxis-Klinik Esslingen, Esslingen am Neckar
  • Josef Weindler - Augen-Praxis-Klinik Esslingen, Esslingen am Neckar

31. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocWK 4.10

doi: 10.3205/18doc104, urn:nbn:de:0183-18doc1041

Veröffentlicht: 13. Juni 2018

© 2018 Zeyher et al.
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Gliederung

Text

Ziel: Überprüfungen der Langzeitergebnisse nach kombinierter Phakotrabekulektomie mit Fibrinklebung der Bindehaut.

Methoden: In dieser retrospektiven Studie wurden folgende Parameter langfristig untersucht: Augendruck, Visus, Medikamentenanzahl, Filterkissenmorphologie, Papillenexcavation, Früh- und Spätkomplikationen und die Revisionsrate. Erfasst wurden 72 Augenoperationen von 49 Patienten, die in der Augenpraxis-Klinik Esslingen von 2009 bis 2013 operiert wurden. Die POWG war mit 79% die häufigste Diagnose, gefolgt von Normaldruckglaukom (14%), PEX-Glaukom (4%) und Pigmentdispersionsglaukom (3%). Der Follow-up war 59±18 (36 bis 84) Monate.

Ergebnisse: Der durchschnittliche IOD betrug vor der Operation 23±3 mmHg und sank signifikant nach der Operation auf 12,3 ± 4 mmHg nach 12 Monaten, 12,7±3 mmHg nach 36 Monaten und blieb bei 13,5±3 mmHg (p< 0,01) nach 84 Monaten Beobachtungszeit. Der absolute Erfolg am Ende des Follow-up lag bei 60% der Fälle < 21 mmHg und bei jeweils 53% < 18 mmHg und <16 mmHg ohne Zusatzmedikamente mit einer langfristigen Drucksenkung und Druckstabilisierung bei 97% der Patienten. Die Medikamentenanzahl sank signifikant von 2,5±1 präoperativ auf 0,3±0,5(p< 0,01) nach 84 Monaten, 60% der Patienten waren medikamentenfrei. Die Sehkraft verbesserte sich durch die simultane Kataraktoperation bei 86% der Patienten zum präoperativen Visus. Postoperative Komplikationen: Hypotonie <5 mmHg (16,7%), Aderhautamotio (12,5%), Fibrin in Vorderkammer (5,6%), Reviosionsoperationen (4%), Needeling und Zyklophotokoagulation jeweils (2,7%), keine Bulbitis, Endophtalmitis oder Fistelbildung. Die absoluten Erfolgsraten (57-90%) und das Komplikationspektrum sind mit den Daten der Glaukom Society Edition 4th (2017) vergleichbar.

Zusammenfassung: Es zeigten sich keine Nachteile bei der Bindehautfibrinklebung gegenüber der klassischen Trabekulektomie mit Naht. Sie ist langfristig sicher und sehr effektiv. Außerdem scheint die Fibrinklebung die Wundheilung zu fördern, das operative Trauma zu verringern und damit zusammen mit der fehlenden Naht den Patientenkomfort zu steigern.