gms | German Medical Science

Zielsetzung: Über ein Jahr nach erfolgreich durchgeführter MAGS-OP (=Phakoemulsifikation mit Implantation der high-add IOL, Lentis MAX LS-313 MF80, Oculentis, Deutschland) bei 11 PatientInnen mit fortgeschrittener trockener Makuladegeneration erfolgte die Beurteilung der aktuellen Lebensqualität.

Methode: Die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit bei der Durchführung von Aktivitäten des täglichen Lebens (z.B. Kochen, Essen, Körperhygiene, Telefonieren, Ansehen von Bildern und Fotos, Lesen ohne und mit Lupensystemen, Einkaufen) wurde objektiv mit Hilfe eines Punktesystems evaluiert und subjektiv mit einem Patientenfragebogen ausgewertet. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf den zeitlichen Verlauf postoperativ und den Einfluss von Training (Neuroadaptation) gelegt. Die Sehschärfe (BCNVA, BCDVA) wurde jeweils nach 1, 3, 6 und 12 Monaten postoperativ gemessen. OCT Verlaufskontrollen wurden alle 4-6 Wochen über den gesamten Zeitraum durchgeführt.

Ergebnis: Alle 11 PatientInnen beurteilten Ihre Autonomie nach einem Jahr wesentlich höher als vor der Operation. Die Auswertung des Fragebogens zeigte bei 7/11 eine sehr deutliche, bei 3/11 eine deutliche und bei einem Patienten eine leichte Verbesserung des Wohlbefindens, es konnte auch eine Korrelation zur bestkorrigierten Sehschärfe nachgewiesen werden. In keinem Fall kam es zu einer Verschlechterung oder status quo.

Schlussfolgerung: Die Implantation einer high-add IOL (Lentis MAX) bei PatientInnen mit fortgeschrittenen Makuladegeneration und einer Katarakt kann nachweislich zu einer Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Alltagstätigkeiten können so wieder leichter bewerkstelligt werden, dies führt zu einem enormen Gewinn an Freiheit und Unabhängigkeit für die Betroffenen. Der Lernprozess (Neuroadaptation) und das Training spielt in diesen Fällen eine ganz besonders wichtige Rolle, darum müssen PatientInnen in den ersten postoperativen Monaten besonders intensiv betreut und geführt werden.