gms | German Medical Science

31. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

14.06. - 16.06.2018, Nürnberg

Das diabetische Makulaödem – wie behandeln wir es richtig?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Hans Hoerauf - Universitätsmedizin Göttingen, Augenklinik, Göttingen

31. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocSA 1.9

doi: 10.3205/18doc032, urn:nbn:de:0183-18doc0328

Veröffentlicht: 13. Juni 2018

© 2018 Hoerauf.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

In der Therapie des diabetischen Makulaödems dominiert heute die intravitreale Pharmakotherapie, es sei denn es handelt sich um ein fokales extrafoveal gelegenes Ödem. In diesem Fall kommt eine fokale Laserkoagulation in Betracht.

Mittlerweile ist bekannt, dass nur bei einer intensiven Therapie des Makulaödems im ersten Jahr in den Folgejahren eine Reduktion der Injektions-Frequenz erreicht werden kann. Alle Bestrebungen müssen daher dahin gehen, die betroffenen Patienten zu motivieren die Behandlungsintervalle einzuhalten. Dabei bestehen zwischen den zugelassenen Anti-VEGF Präparaten keine funktionellen und morphologischen Unterschiede. Auch mittels intravitrealen Steroiden können ähnlich gute Ergebnisse erreicht werden, wobei diese allerdings ein ungünstigeres okuläres Nebenwirkungsspektrum (Katarakt, okuläre Hypertension) aufweisen. Bei Nicht-Ansprechen der Therapie sollte ein Switch erfolgen, wobei der Zeitpunkt und die Definition eines Non-Responders Anlass zu kontroversen Diskussionen geben.

Hinsichtlich der Diagnostik sollte initial und bei unklarem Visusverlust immer eine Fluoreszenzangiographie zum Ausschluss einer Ischämie erfolgen. Die OCT-Angiographie kann Zusatz-Informationen liefern, ist aber bislang allein nicht ausreichend. Wertvoll ist eine Weitwinkel-Angiographie, ob aber durch Laserkoagulation ischämischer Bereiche eine Reduzierung der IVOM-Frequenz erreicht werden kann, ist unklar. Die Kombination einer intravitrealen Therapie mit einer zentralen Laserkoagulation ist möglich, wobei diese etwas verzögert nach Beginn der IVOM erfolgen sollte. Es gibt Hinweise darauf, dass durch die navigierte Laserkoagulation eine Verringerung der Injektions-Frequenz erzielt werden kann.

Für das Monitoring der Therapie ist eine regelmäßige Kontrolle mittels SD-OCT erforderlich. Durch diese lassen sich verschiedene DMÖ-Typen unterscheiden, die prädiktive Aussagen zum Ansprechen der Therapie und erreichbaren Visus zulassen. In regelmäßigen Abständen müssen aber auch weiterhin Fundus-Kontrollen in Mydriasis zur Beurteilung der Retinopathie erfolgen, da zwar durch die intravitreale Therapie auch die Retinopathie positiv beeinflusst wird, jedoch eine Progression nicht auszuschließen ist.