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31. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

14.06. - 16.06.2018, Nürnberg

Keratokonus-Linsenanpassung: perfekt in Synergie mit optimaler Kombination von Topografie und Software und operativer Versorgung

Meeting Abstract

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  • Ulrike Klühspies - Universitätsklinikum des Saarlandes UKS, Klinik für Augenheilkunde, Homburg

31. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocKS 1.7

doi: 10.3205/18doc029, urn:nbn:de:0183-18doc0297

Veröffentlicht: 13. Juni 2018

© 2018 Klühspies.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Im Klinikalltag hat ein Kontaktlinsen-Anpasser mit den unterschiedlichsten Patienten und deren individuellen Hornhautsituationen zu tun. Aber alle haben eines gemeinsam: sie wollen wieder gut sehen können.

Methode: Dieser Wunsch ist bei irregulären Hornhäuten, wie typisch bei Keratokonus, meist nur durch die Anpassung von formstabilen Kontaktlinsen erreichbar. Dazu benötigt man neben einer gewissen Erfahrung und einigem Equipment auch gute bildgebende Messgeräte. Mittlerweile können selbst stark unregelmäßige Hornhäute dank digitaler Technik recht gut vermessen werden. Danach können verschiedene Kontaktlinsentypen und Geometrien auf dem digitalen Auge relativ realistisch durch Fluobild-Simulationen dargestellt werden, bevor man sie wirklich aufsetzt. Dies spart Material und Zeit. Und zwar sowohl die des Anpassers als auch die des Patienten. Denn an Zeit und Geduld mangelt es in der heutigen Zeit. Doch gleichzeitig wachsen die Ansprüche an das Sehen.

Ergebnis: Dank immer besserer Gerätetechnik, Operationstechniken und persönlicher Tricks der Ophthalmochirurgen gelingen heutzutage Ergebnisse, die vor gar nicht allzu langer Zeit noch undenkbar waren. Präoperative Visus-Prognosen sollten trotzdem nur mit Vorsicht geäußert und Patienten auf mögliche postoperativ notwendige visuelle Korrektionsmittel wie Brille oder Kontaktlinsen vorbereitet werden.

Seit einigen Jahren haben sich in der Keratokonus-Versorgung verschiedene Techniken zur Stabilisierung der Hornhaut etabliert. Während nach künstlicher Verhärtung der Hornhaut im Allgemeinen keine Änderung der Kurvatur auftritt, stellten die ersten cornealen Implantate aus Sicht des Kontaktlinsen-Anpassers große Herausforderungen dar, weil sich beispielweise durch INTACS ent-sprechende bogenförmige Aufsteilungen in der Cornea-Vorderfläche zeigten. Bei INTACS der neueren Generation werden kaum noch Störungen in den vorderen Hornhautbereich abgebildet, sodass bei zusätzlichem Korrektionsbedarf mit Brille ausgeglichen werden kann, beziehungsweise die Kontaktlinse wieder gleichmäßige Auflageflächen findet.

Schlussfolgerung: Die Betreuung und Versorgung von Keratokonus-Patienten wird optimiert durch die Zusammenarbeit zwischen Ophthalmologen, Contacto-logen und Ophthalmochirurgen. Aktuelle Hard- und Software erleichtert und beschleunigt die visuelle Versorgung von Keratokonus-Patienten. Trotzdem spielen auch nicht messbare Faktoren wie Erfahrung und Kompetenz des Anpassers eine Rolle und nicht zu vergessen ist die Compliance des Patienten.