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31. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

14.06. - 16.06.2018, Nürnberg

Schieloperation beim Kind: Operatives Vorgehen

Meeting Abstract

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  • Martin Nentwich - Universitätsklinikum Würzburg, Sektion Kinderophthalmologie, Würzburg

31. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAS 3.2

doi: 10.3205/18doc025, urn:nbn:de:0183-18doc0252

Veröffentlicht: 13. Juni 2018

© 2018 Nentwich.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Interdisziplinärer Informationsaustausch mit dem Ziel, die perioperative Betreuung von Kindern, bei denen eine Schieloperation erfolgt, zu optimieren.

Methode: Darstellung der für die Planung und Durchführung einer Schieloperation beim Kind wesentlichen prä- und intraoperativen Faktoren und Einflussgrößen.

Ergebnis: Die Planung einer Schieloperation erfordert auch im Kindesalter eine klare Diagnosestellung und eine verlässliche präoperative Messung der Schielwinkel. Unverzichtbar ist zudem die Überprüfung des Reihenvisus unter Verwendung von eng zusammenliegenden Sehzeihen, um eine mögliche begleitende Amblyopie erkennen und diese mittels Okklusionstherapie behandeln zu können. Abhängig von der zugrundeliegenden Diagnose kann es sinnvoll sein, zunächst die Amblyopie zu behandeln und im Anschluss daran die Schieloperation durchzuführen. Die Schieloperation selbst erfolgt bei Kindern in Vollnarkose und dauert je nach Anzahl der zu operierenden Muskeln zwischen 15 Minuten und einer guten Stunde. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Eingriffen, die die Wirkung von Augenmuskeln schwächen und jenen, die diese verstärken. Häufig werden diese im Rahmen einer sog. "kombinierten Schieloperation" an dem Agonisten und dem entsprechenden Antagonisten eines Auges gleichzeitig durchgeführt. Bei speziellen Schielformen können auch das Drehmoment ändernde Operationen (z.B. Musculus rectus medialis Y-Spaltung) und Transpositionen der Augenmuskeln notwendig sein. Da es sich bei der Schieloperation um einen extraokularen Eingriff handelt und die Gefahr einer schweren Infektion des Augeninneren somit deutlich geringer ist als bei intraokularen Eingriffen kann diese - falls notwendig - auch simultan an beiden Augen durchgeführt werden. Während einer Schieloperation muss regelmäßig Zug auf die extraokularen Muskeln ausgeübt werden, was aufgrund des okulo-kardialen Reflexes zu einer Bradykardie führen kann.

Schlussfolgerung: Eine gute Kommunikation zwischen Strabologen und Anästhesist ist notwendig, um eine größtmögliche Sicherheit des Patienten zu gewährleisten.