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Ziel: Evaluierung der Sicherheit und Effektivität eines ab interno Gel Implantates zur Behandlung von Glaukompatienten mit unkontrollierbarem Augeninnendruck in der täglichen klinischen Praxis.

Methoden: retrospektive Analyse medizinischer Daten von 242 konsekutiven Augen mit unkontrolliertem Augeninnendruck (IOD) trotz maximal tolerierter Medikation oder vorherigem operativem Eingriff, die zwischen März 2014 und Juni 2015 an der Klinik für Augenheilkunde, Goethe-Universität, Frankfurt, Deutschland ein XEN45 Gel Implantat erhalten hatten.

Ergebnisse: Ein Jahr postoperativ war der durchschnittliche IOD um 54,1% statistisch signifikant von 32.19 (± 9.1) mmHg auf 14.24 (± 4.0) mmHg gesunken (p=0.00; Wilcoxon test). 94.6% der Augen erreichten einen IOD ≤18 mmHg, 73,6% der Augen erzielten einen IOD ≤15 mmHg. Ausgehend vom präoperativen IOD wurden Gruppen gebildet, um einen Zusammenhang zwischen erzielbarer IOD Reduktion und präoperativen IOD zu untersuchen. Gruppen mit höherem präoperativen IOD erreichten eine stärkere IOD-Reduktion. Nach 12 Monaten wurde in allen Gruppen ein mittlerer postoperativer IOD von unter 16 mmHg erreicht. Die Zahl der benötigten Antiglaukomatosa war von durchschnittlich 3.13 ± 1.0 auf 0.3 ± 0.7 (im Median von 3 auf 0 Medikationen) gesunken (p=0.00; Wilcoxon test). Bei 95.6% der Augen konnte die Medikation reduziert werden, 81.1% der Augen benötigten keinerlei Medikamente mehr. Subgruppenanalysen (voroperierte Augen vs. nicht voroperierte Augen; Augen mit einer Gel Implant Implantation als alleiniges Verfahren vs. kombinierte Operation mit Kataraktchirurgie) ergaben 12 Monate postoperativ keine klinisch signifikanten Unterschiede. Bei 9 Augen (4.0%) trat einen Monat postoperativ eine Hypotonie (IOP <6 mmHg) auf, die sich in allen Fällen wieder normalisierte (2 Augen mit Refill der Vorderkammer), schwerwiegende Komplikationen wurden nicht beobachtet.

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse aus der täglichen klinischen Praxis zeigen, dass das XEN45 Gel Implant ein günstiges Sicherheitsprofil aufweist und eine effektive Behandlungsoption zur Kontrolle des Augeninnendruckes bei Glaukompatienten darstellt, deren Augeninnendruck trotz maximaler Medikation oder vorherigem chirurgischem Eingriff nicht ausreichend gesenkt werden konnte. Sowohl als alleiniges Verfahren als auch in Kombination mit Katarakt-Chirurgie bietet es einen effektiven Ansatz, um eine anhaltende IOP-Reduktion zu erzielen und die Abhängigkeit von Antiglaukomatosa zu reduzieren.