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30. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

11.05. - 13.05.2017, Nürnberg

OCT-geführte Femtosekundenlaser DALK

Meeting Abstract

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  • Georg Gerten - Augenklinik am Neumarkt, Köln
  • Uwe Oberheide - TH Köln, Institut für Angewandte Optik und Elektronik, Köln
  • Philipp Thiée - Augenklinik am Neumarkt, Köln

30. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 11.-13.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWK 4.7

doi: 10.3205/17doc094, urn:nbn:de:0183-17doc0949

Veröffentlicht: 27. April 2017

© 2017 Gerten et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die tiefe vordere Keratoplastik (DALK) stellt ein bewährtes Verfahren zur Behandlung des fortgeschrittenen Keratokonus dar. Derzeit wird dieses Verfahren in der Liquid- oder Big-Bubble-Technik mit einem Trepan durchgeführt. Die Entstehung einer suffizienten Abhebung der Descemet Membran ist vom Operateur nur indirekt erkennbar, die Trepanation wird in der Tiefe meist lediglich geschätzt. Dadurch ergeben sich Risiken wie die mechanische Traumatisierung und eine unklare Eindringtiefe mit einem möglichen Einschneiden der Descemet Membran.

Methode: Vorgestellt wird ein optimiertes Verfahren der tiefen anterioren lamellären Keratoplastik (DALK), bei der das Stroma der Cornea bis in eine modifizierte Liquid-Bubble über der Descemet Membran mittels Femtosekundenlaser geschnitten wird ohne Membran und Endothel zu beschädigen. Nach Positionierung unter dem Femtosekundenlaser konnten Stroma, Liquid Bubble und Descemet als getrennte Schichten im OCT detektiert und die Schnitttiefe definiert werden. Die Methode konnte bei zwei Patienten angewendet werden.

Ergebnis: Bei zwei Keratokonus-Patienten konnte die patienteneigene Cornea und das Transplantat mittels Femtosekundenlaser geschnitten werden. Dabei ermöglichte das konkave Interface des verwendeten Lasers das spannungsfreie Andocken an die gekrümmte Patienten- und Spendercornea. So konnte in beiden Fällen ein gerader Schnitt erreicht und das Stroma problemlos entfernt werden. Die Descemet Membran wurde erhalten, unerwünschtes Rest-Stroma auf der Membran konnte weitgehend vermieden werden. Die Einpassung des Transplantates (300µm Oversizing) war problemlos möglich.

Schlussfolgerung: Die Kombination aus Femtosekundenlaser mit konkavem Interface und online-OCT eröffnet eine neue Chance, die DALK weiter zu optimieren. Zunächst kann die Liquid-Bubble mittels OCT unter dem Laser verifiziert werden. Dann kann durch die Femtosekundenlaser-Trepanation das Perforationsrisiko verringert werden. Die Methode hat das Potential, die Sicherheit der DALK zu verbessern und eventuell die erreichbare Sehschärfe zu erhöhen.