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30. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

11.05. - 13.05.2017, Nürnberg

Erfolgreiche IVOM Behandlung von therapierefraktären Makulaödemen bei AMD und Diabetes durch massive Lebensumstellung (Pilotstudie)

Meeting Abstract

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  • Andreas Bayer - Weilheim

30. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 11.-13.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWK 3f.16

doi: 10.3205/17doc084, urn:nbn:de:0183-17doc0848

Veröffentlicht: 27. April 2017

© 2017 Bayer.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Welche Lebensumstellungen können den Erfolg der IVOM Behandlung bei therapierefraktären Makulaödemen beeinflussen?

Methode: 22 Patienten (15 Frauen, 7 Männer) mit therapierefraktären Makulaödemen bei AMD (n=13) und Diabetes (n=9) nach mehrjähriger IVOM Therapie (3,6 +/- 1,0 Jahre) wurden eingehend internistisch untersucht. Die Laborwerte für Blutfette, Vitamin D, Homocystein, Fibrinogen und die Entzündungsparameter IL-6, TNF-α und CRP sowie die Essgewohnheiten (Fragebogen) und körperliche Aktivität (metabolisches Äquivalent, MET) wurden ebenso erhoben wie Bauchumfang, BMI und Blutdruck. Nach einem sehr ausführlichen Gespräch zu den Ergebnissen haben die Patienten versucht drastisch ihre Essgewohnheiten zu verändern (vornehmlich pflanzliche Kost) und ihre körperliche Aktivität deutlich zu erhöhen.

Ergebnis: Bei der Eingangsuntersuchung zeigten die Blutfettwerte (n=22), Vitamin D Spiegel (n=16), Homocysteinwerte (n=15), Fibrinogen (n=20), CRP (n=17) und ein oder mehrere Entzündungsparameter (n=22) pathologische Werte. Die körperliche Aktivität lag im Mittel bei 550 MET/Woche und die Essgewohnheiten entsprachen denen der traditionellen deutschen Küche mit einem hohen Anteil an tierischen Fetten und Eiweißen. Über einen Beobachtungszeitraum von 24 +/- 6 Monaten zeigte die OCT Untersuchung in 15 der 22 Patienten eine erfolgreiche IVOM Behandlung ohne Wiederauftreten von Makulaödemen. Auch wenn sich bei allen Patienten sowohl Blutwerte, Bauchumfang und BMI signifikant verbessert haben, korrelierte nur die Erhöhung der MET Werte (körperliche Aktivitätssteigerung) signifikant (p<0,05) mit dem Erfolg der IVOM Behandlung. Hierbei zeigte sich kein Unterschied zwischen den Patienten mit Diabetes oder AMD. Bei allen 9 Patienten mit diabetischen Makulaödemen zeigte sich zudem eine hochsignifikante Verbesserung des HbA1c (p<0.0001).

Schlussfolgerung: Bei allen Patienten mit Makulaödemen sollte eine massive Lebensumstellung mit Änderung der Essgewohnheiten zu vornehmlich pflanzlicher Kost und deutlicher Erhöhung körperlicher Aktivität auf über 3000 MET/Woche empfohlen werden. Diese massiven Lebensumstellungen lassen sich bei therapierefraktären Makulaödemen nur durch eindringliche Patientengespräche erreichen. Bei Patienten mit diabetischem Makulaödem war durch die drastische Verbesserung des HbA1c die Compliance sehr gut. Vielen Patienten werden diese Lebensumstellungen aber schwer fallen.