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30. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

11.05. - 13.05.2017, Nürnberg

Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung mit Fluocinolonacetonid – Ergebnisse einer laufenden klinischen Studie

Meeting Abstract

  • Ramin Khoramnia - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, IVCRC, Heidelberg
  • Karolina Ceglowska - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, IVCRC, Heidelberg
  • Joanna Wasiak - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, IVCRC, Heidelberg
  • Ivanka Dacheva - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, IVCRC, Heidelberg
  • Katharina Linz - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, IVCRC, Heidelberg
  • Tamer Tandogan - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, IVCRC, Heidelberg
  • Saadettin Sel - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, IVCRC, Heidelberg
  • Fritz Hengerer - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, IVCRC, Heidelberg
  • Gerd U. Auffarth - Universitäts-Augenklinik Heidelberg, IVCRC, Heidelberg

30. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 11.-13.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWK 3f.15

doi: 10.3205/17doc083, urn:nbn:de:0183-17doc0833

Veröffentlicht: 27. April 2017

© 2017 Khoramnia et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Iluvien (Fluocinolonacetonid) ist für die Behandlung des chronischen diabetischen Makulaödems (DMÖ) zugelassen. Der Wirkstoffträger gibt über einen Zeitraum von bis zu 3 Jahren kontinuierlich und gleichmäßig den Wirkstoff Fluocinolonacetonid in den Glaskörper ab. Ziel dieser Studie war es die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung mit Iluvien zu untersuchen.

Methode: In einer prospektiven monozentrischen Studie wurden bisher 14 Augen (10 Patienten) mit DMÖ, die zwischen April 2014 und Oktober 2015 mit einem einzigen Iluvien-Implantat behandelt worden waren, nachuntersucht. Iluvien war entsprechend der Zulassung nach einem suboptimalen Ansprechen auf die sonst zur Verfügung stehenden Behandlungsoptionen für das DMÖ eingesetzt worden. Die Wirksamkeit (u.a. bestkorrigierter Fernvisus) und Sicherheit (u.a. Augeninnendruck [IOD]) wurde nach einer einzigen Behandlung mit Iluvien untersucht (mittlere Nachbeobachtungzeit 9,6 Monate).

Ergebnis: Das mittlere Patientenalter betrug 69,4 Jahre. 10 Augen waren pseudophak und 4 phak. Folgende Behandlungsoptionen waren zuvor eingesetzt worden: Bevacizumab (n=9 Augen), Ranibizumab (n=8 Augen), Dexamethason-Implantat (n=7 Augen), panretinale Photokoagulation (n=9 Augen) und fokale Laserbehandlung (n=5 Augen). Die Behandlung mit Iluvien führte im Durchschnitt zu einem Visusanstieg von +3,1 Buchstaben (ETDRS). Bei Patienten, die zuvor mit Dexamethason behandelt worden waren, lag der Visusanstieg bei 6,7 Buchstaben. Bei 84,6% der Augen verbesserte sich der bestkorrigierte Fernvisus oder blieb gleich (≥0 Buchstaben Gewinn). Bei 10 Augen wurde zusätzlich eine Behandlung mit anti-VEGF durchgeführt, um das Ergebnis der Therapie zu optimieren. Bei einem Auge wurde eine Katarakt-OP zeitgleich zur Iluvien-Applikation durchgeführt. Obwohl bei 5 Augen zuvor ein Glaukom diagnostiziert worden war, stieg der IOD nur bei einem Auge auf Werte von >30 mmHg an. Nur 3 Augen (21,4%) benötigten zusätzliche Tropfen, um den die Augeninnendruck zu senken.

Schlussfolgerung: Eine Behandlung mit Iluvien erwies sich bisher auch bei vorbestehendem Glaukom als sicher. Bei der Mehrheit der Patienten (84,6%) mit DMÖ, die zuvor mit anderen Therapieoptionen (insbesondere auch Dexamethason) behandelt worden waren, zeigte sich auch funktionell ein Gewinn.