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30. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

11.05. - 13.05.2017, Nürnberg

0,01%ige Atropin-Augentropfen zur Hemmung der Myopieentwicklung bei Kindern und Jugendlichen: Erste Erfahrungen – Myopieentwicklung bis zu einem Jahr

Meeting Abstract

  • Andreas Fricke - Breyer, Kaymak & Klabe Augenchirurgie, Düsseldorf
  • Yvonne Dieks - Breyer, Kaymak & Klabe Augenchirurgie, Düsseldorf
  • Florian T.A. Kretz - International Vision Correction Research Network, Düsseldorf
  • Gerd U. Auffarth - International Vision Correction Research Network, Düsseldorf
  • Detlev R.H. Breyer - Breyer, Kaymak & Klabe Augenchirurgie, Düsseldorf
  • Karsten Klabe - Breyer, Kaymak & Klabe Augenchirurgie, Düsseldorf
  • Roxana Fulga - Breyer, Kaymak & Klabe Augenchirurgie, Düsseldorf
  • Hakan Kaymak - Breyer, Kaymak & Klabe Augenchirurgie, Düsseldorf

30. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 11.-13.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWK 2.1

doi: 10.3205/17doc064, urn:nbn:de:0183-17doc0643

Veröffentlicht: 27. April 2017

© 2017 Fricke et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Atropin-Augentropfen gelten seit 2014 als potentielle Therapieoption gegen die Myopieprogression bei Kindern. Es wurde festgestellt, dass täglich-niedrigdosiertes Tropfen (0,01% Atropin) die Myopienentwicklung signifikant hemmt. Daher wird vor allem im ostasiatischen Raum bei Schulkindern mit einer Myopieprogression von -0,75 D pro Jahr eine vorbeugende Behandlung mit Atropin empfohlen.

In der hier vorliegenden Beobachtung soll der Verlauf der Myopieprogression und die Compliance der Patienten bei der in unserer Praxis eingesetzten Atropin-Augentropfentherapie untersucht werden.

Methode: Bei 28 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 5 und 14 Jahren wurde die Myopieentwicklung über einen Zeitraum von bis zu einem Jahr beobachtet. Erfasst wurden unter anderem mittels Topcon Aladdin die Pupillenweite unter photopischen und mesopischen Bedingungen, das dynamische Pupillenspiel und die Achslänge, des Weiteren wurde der Akkomodationsnahpunkt bestimmt.

Unsere Behandlung besteht auf einem abendlichen Tropfen am Sonntag, Dienstag und Donnerstag mit 0,01%iger Atropinlösung (EDO; BergApotheke, Tecklenburg, Deutschland), sowie der Empfehlung eines mehrstündigen Aufenthaltes im Freien.

Ergebnis: Die Myopieentwicklung ist bei allen beobachteten Kindern deutlich verlangsamt worden. Im Vergleich zu einem ähnlichen Vorbehandlungszeitraum wurde die Progression mindestens halbiert in vielen Fällen sogar fast gestoppt. Mittels dynamischer Pupillographie konnte gezeigt werden, dass das Pupillenspiel vor und nach Therapie weitestgehend unverändert ist. Der Akkomodationsnahpunkt verschob sich um ca. 2–6 cm. Die Tropfen wurden von allen Kindern gut vertragen, nur 2 Kinder berichteten von leichten Beschwerden beim Tropfen.

Schlussfolgerung: Durch die nur 3x wöchentliche Applikation der niedrigdosierten Atropin-Augentropfen ist eine sehr gute Compliance der Kinder (und der Eltern) erreicht worden. Die funktionellen Veränderungen durch 0,01%ige Atropinlösung sind minimal. Im Durchschnitt ist eine leichte Pupillenerweiterung von maximal 1 mm zu erwarten. Eine klinisch relevante Akkomodationshemmung ist eher ausgeschlossen.