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Trifokale Intraokularlinsen-Implantation bei jungen, nicht-presbyopen Patienten
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Veröffentlicht: | 27. April 2017 |
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Zielsetzung: Die vorliegende Studie beschreibt refraktive und subjektive Ergebnisse nach Implantation einer refraktiv-diffraktiven Trifokallinse bei jungen, nicht-presbyopen Patienten mit Wunsch nach Brillenunabhängigkeit, bei denen korneal refraktive Verfahren oder die Implantation einer phaken IOL aus medizinischen Gründen nicht möglich waren.
Methode: Eine Studie von 86 konsekutiv behandelten Augen von 43 Patienten (Durchschnittsalter 33 ± 6 Jahre) wurde retrospektiv ausgewertet. Keiner der Patienten konnte mithilfe eines korneal ablativen Verfahrens oder einer phaken Linsenimplantation bei zu flacher Augenvorderkammer bzw. zu dünner Hornhaut behandelt werden. Bei Wunsch nach Brillenunabhängigkeit erfolgte nach ausführlicher Aufklärung über Akkomodationsverlust und erhöhtem Risiko einer Ablatio retinae eine Implantation einer refraktiv-diffraktiven Trifokallinse (AT Lisa tri, Carl ZeissMeditec AG).
Ergebnis: Nach mittlerer Nachbeobachtungszeit von 5 Monaten zeigte sich eine signifikante Besserung des unkorrigierten Fernvisus von präoperativ 0,81 ± 0,23 logMAR auf postoperativ 0,13 ± 0,15 bei einem durchschnittlichen Effizienzindex (EI) von 0,92 (±0,16). Die subjektive Zufriedenheit bei Brillenfreiheit war für den Nah-, Fern- und Intermediärvisus vergleichbar. Bei 8,1% der Patienten erfolgte eine Bioptics (touch-up Lasik) bei Restfehlsichtigkeit.
Schlussfolgerung: Trotz Akkomodationsverlust und erhöhtem Risiko einer Ablatio retinae können junge, nicht-presbyope Ametrope, bei denen korneal refraktive Verfahren oder die Implantation einer phaken IOL aus medizinischen Gründen nicht möglich sind, von der Implantation einer refraktiv-diffraktiven Trifokallinse im Nah-, Fern- und Intermediärvisus profitieren.