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30. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

11.05. - 13.05.2017, Nürnberg

Endophthalmitiden nach Kataraktoperationen von 2008 bis 2015 am St.-Johannes-Hospital in Dortmund

Meeting Abstract

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  • Jolanta Prikule - St.-Johannes-Hospital Dortmund, Dortmund
  • Sofia Fili - St.-Johannes-Hospital Dortmund, Dortmund
  • Thomas Schilde - St.-Johannes-Hospital Dortmund, Dortmund
  • Markus Kohlhaas - St.-Johannes-Hospital Dortmund, Dortmund

30. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 11.-13.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWK 1.5

doi: 10.3205/17doc035, urn:nbn:de:0183-17doc0353

Veröffentlicht: 27. April 2017

© 2017 Prikule et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die postoperative Endophthalmitis stellt eine ernste und potentiell zur Erblindung führende Komplikation nach einer Kataraktoparation dar. Eine Analyse des Keimspektrums und des Outcomes soll helfen diese sehr schwerwiegende Komplikation besser zu handhaben.

Methoden: Unsere retrospektive Studie wertet die Krankenakten von 55 Patienten aus, die im Zeitraum zwischen Januar 2008 und August 2015 im St.-Johannes-Hospital in Dortmund aufgrund einer Endophthalmitis nach einer Kataraktoperation behandelt worden waren. Visusverlauf, verursachende Erreger, therapeutisches Vorgehen und eventuell auftretende Komplikationen wurden in einem durchschnittlichen Nachbeobachtungszeitraum von 5,4 Monaten erfasst.

Ergebnisse: 54,5 % der Patienten wurden der Klinik von außerhalb zugewiesen. 61,8% wiesen die ersten Endophthalmitis-Symptome binnen einer Woche nach der Kataraktoperation auf. Der Keimnachweis gelang in 56,4% der Fälle, wobei koagulasenegative Staphylokokken die am häufigsten isolierten Erreger waren. Innerhalb der ersten Woche benötigten 92,7% der Augen eine Pars-plana-Vitrektomie und 83,6% mehr als 3 intravitreale Anwendungen von Antibiotika zur Erfüllung unseres therapeutischen Ziels. Schwerwiegendste frühpostoperative Komplikation war eine Netzhautablösung, die 2 Patienten (3,6%) erlitten haben. Der letzte erhobene Visus lag bei 80% der Augen bei 0,05 oder besser.

Schlussfolgerung: Trotz größter Sorgfalt bei der Kataraktoperation kann es postoperativ zu einer Endophthalmitis kommen, die weitere Behandlungsmaßnahmen oder Nachoperationen erfordert. Eine Pars-plana-Vitrektomie in Kombination mit intraokularer Antibiotikagabe, scheint eine geeignete Therapieoption zu sein.