Artikel
Der augenärztliche Notfall: Erkennen – Planen – Behandeln
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 27. April 2017 |
---|
Gliederung
Text
Zwischen subjektiv vom Patienten empfundenem und tatsächlichem Notfall klaffen unter Umständen erhebliche Unterschiede.
So wird den Helferinnen in der Praxis die schwierige Aufgabe zu Teil, beim Erstkontakt am Telefon oder an der Anmeldung zu unterscheiden, ob sofortiger Handlungsbedarf besteht oder ob man dem Patienten eine Wartezeit zumuten kann. Daher ist es für medizinische Fachangestellte wichtig, die Symptome für Notfälle in der Augenheilkunde zu erkennen, gezielt zu erfragen und den Notfallpatienten in die richtige Behandlungsschiene zu führen.
Verletzungen des äußeren Auges vom harmlosen Hyposphagma, über die Hornhauterosio, den Fremdkörper bis hin zu schweren perforierenden Verletzungen gilt es zu erkennen, ebenso wie einfache Glaskörpertrübungen oder die tatsächliche Netzhautablösung. Bei Verätzungen besteht sofortiger Handlungsbedarf durch Spülen.
Handelt es sich bei der vom Patienten geschilderten Sehstörung lediglich um einen Refraktionsfehler, der eventuell nur einer Brillenkorrektur bedarf, vielleicht eine beginnende Cataract, eine Maculadegeneration oder steckt dahinter womöglich ein schmerzfreier Gefäßverschluss, wie eine venöse Thrombose, ein arterieller Verschluss oder eine Arteriitis temporalis?
Haben die geschilderten Kopfschmerzen etwas mit dem Auge zu tun? Könnte eventuell ein Glaukomanfall dahinterstecken oder entdeckt der Augenarzt bei der Untersuchung gar eine schwerwiegende neurologische Erkrankung?
Gerade in operativen Praxen ist es für die Helferinnen nicht immer einfach, beim Erstkontakt herauszufinden, ob nur der Wundschnitt ein wenig schmerzt, ein Sicca Syndrom dahintersteckt oder sich eine Entzündung oder gar eine Endophthalmitis anbahnt
Daher ist es wichtig die Symptome und Differentialdiagnosen für Notfälle zu erkennen, die Einbestellung und Terminierung zu planen und den Patienten für eine gezielte Behandlung vorzubereiten.