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Ist eine Gesichtsfeldbestimmung bei Glaukom in der Dritten Welt sinnvoll und was ist dabei zu beachten?
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Veröffentlicht: | 27. April 2017 |
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Gesichtsfelduntersuchungen sind zur Objektivierung der Glaukomprogression in Entwicklungsländern genauso unverzichtbar wie in Industrieländern. Anschaffungskosten im 5-stelligen Euro-Bereich und jährliche Wartungskosten von mindestens 10% der Anschaffungskosten sind aber meist nicht finanzierbar. Daher entwickelten wir ein Gerät (PANO, „pattern-noise test“), dessen Kosten bei ca. 5% der oben genannten Kosten liegen. Die Hardware besteht aus einem Laptop, einer Kinnstütze und einer umklappbaren (für OD/OS) Nahlinse. Die Software generiert als Teststimulus ein 15-Hz-Rauschmuster, dessen Kontrast (bei konstanter Helligkeit) die Meßgröße darstellt, und dessen Pixelgröße an die Größe der rezeptiven Felder der Netzhaut angepasst ist. Das Verfahren wurde an 219 Glaukomaugen in Kamerun mit dem Zeiss-Humphrey HFA und dem FDT verglichen. Es erwies sich diagnostisch als mindestens gleichwertig, eine mögliche Überlegenheit ist noch Gegenstand der Forschung. Das Gerät wurde inzwischen an 8 Kliniken der PCC-Eye-Services in Kamerun sowie an je einer Klinik in Malawi und in Tansania eingeführt. Die Software wird für Entwicklungsländer kostenlos zur Verfügung gestellt.