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Quantitative Metamorphopsie Messung bei epiretinaler Gliose (P)
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Veröffentlicht: | 3. Juni 2016 |
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Zielsetzung: Bei epiretinalen Gliosen wurde untersucht, ob die Messung von Metamorphopsien bzw. die mittels SD-OCT gemessene zentrale Netzhautdicke zu einer übereinstimmenden Kategorisierung führen.
Methode: In dieser prospektiven Kohortenstudie wurden bei 64 Augen von 64 Patienten mit durch SD-OCT gesicherter epiretinaler Gliose die zentrale Netzhautdicke (CRT) bestimmt und mit dem AMD - A Metamorphopsia Detector® Metamorphopsien quantitativ gemessen. Bei beidseitiger epiretinaler Gliose wurde das Studienauge randomisiert ausgewählt. Die Korrelation von AMD-Index und CRT wird durch den Spearman Korrelationskoeffizient (ρ) aufgezeigt. Als Maß für die Übereinstimmungsgüte von AMD-Index und CRT wurde die Cohens-Kappa (κ) berechnet. Ein positiver Metamorphopsie Index sowie eine zentrale Netzhautdicke ≥300 µm wurden als „krank“ gewertet.
Ergebnis: Der Median für den AMD-Index lag bei 2,37, für die CRT bei 304,5. Der Spearman Korrelationskoeffizient von AMD-Index und CRT war signifikant (ρ=0,257; p=0,04). 26% der Patienten dokumentierten keine Metamorphopsien. Die Rate der Übereinstimmung von AMD-Index und CRT lag bei 64 %, diejenige der Nicht-Übereinstimmung bei 36%. In 12 Fällen bestand eine Übereinstimmung im Urteil „gesund“, in 29 Fällen im Urteil „krank“. Cohens Kappa war mit 0,259 ausreichend. Die Sensitivität für die Detektion durch Messung von Metamorphopsien war 68%, für die Messung der CRT 53%.
Schlussfolgerung: Bei epiretinalen Gliosen stimmte in dieser Studie die Beurteilung durch Metamorphopsieindex bzw. zentrale Netzhautdicke in 64% überein (Cohens κ=0,259). Die Sensitivität der Metamorphopsiemessung war mit 68% der Messung der zentralen Netzhautdicke (53%) überlegen. Eine Differenzierung zwischen anatomisch auffälligem bzw. klinisch relevantem Befund, die Korrelation mit ausgewählten Netzhautschichten und die Korrelation mit visusbezogener Lebensqualität kann die Bedeutung dieser Parameter in Hinblick auf ihre klinische Relevanz aufzeigen.