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29. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

09.06. - 11.06.2016, Nürnberg

Einjahresergebnisse nach Implantation trabekulärer Mikro-Bypass Stents bei Patienten mit Offenwinkelglaukom

Meeting Abstract

  • Fritz H. Hengerer - Universitäts-Augenklinik, Frankfurt
  • Michael Müller - Universitäts-Augenklinik, Frankfurt
  • Ina Conrad-Hengerer - Privatpraxis für Augenheilkunde, Minimal-invasive Augenchirurgie, Trebur
  • Thomas Kohnen - Universitäts-Augenklinik, Frankfurt

29. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 09.-11.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocEPO 2.1

doi: 10.3205/16doc133, urn:nbn:de:0183-16doc1338

Veröffentlicht: 3. Juni 2016

© 2016 Hengerer et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Ziel dieser Untersuchung war der Einfluss der Implantation von trabekulären Mikro-Bypass Stents der zweiten Generation bei Patienten mit Offenwinkelglaukom nach einem Jahr zu bestimmen.

Methode: In dieser Fallserie wurden zwei iStent inject (Modell G2-M-IS, Glaukos Corporation) in 29 phake oder pseudophake Augen von 22 Patienten mit Offenwinkelglaukom im Rahmen eines Stand-Alone-Eingriffs implantiert. Die Stents wurden mit einem Einmalinjektor ab interno über eine Clear Cornea Inzision in den Sclemmschen Kanal implantiert. Präoperativ und bis zu einem Jahr postoperativ wurden der Intraokulardruck (IOD) und die Anzahl der benötigten drucksenkenden Medikamente bestimmt. Zur Beurteilung der Sicherheit wurde der bestkorrigierte Fernvisus (BCVA), das Cup/Disc (C/D) Verhältnis und Folgeeingriffe dokumentiert.

Ergebnisse: Präoperativ waren die Patienten im Durchschnitt 71.1±10.8 Jahre alt, der mittlere C/D-Wert lag bei 0.8±0.1 und der durchschnittliche IOD lag bei 24.3±4.9 mmHg. Bei 83% der Augen war der Intraokulardruck mit 3 oder 4 Lokaltherapeutika kontrolliert, 38% der Patienten hatten einen vorherigen Glaukomeingriff. Die Implantation von zwei iStent inject Stents verlief komplikationslos. Der durchschnittliche IOD sank nach einem Jahr auf 13.8±1.8 mmHg und die Medikation konnte von präoperativ 2.8 um 2.4 Medikamente reduziert werden. Nach einem Jahr war der IOD bei 95% der Augen ohne oder mit einem drucksenkenden Medikament kontrolliert. In zwei Augen entwickelte sich postoperativ eine Katarakt, 95% der Augen hatten 1 Jahr postoperativ einen BCVA von 20/40 oder besser.

Schlussfolgerung: Die Implantation von zwei trabekulären Mikro-Bypass Stents bei Patienten mit Offenwinkelglaukom als Stand-Alone-Eingriff führte 1 Jahr postoperativ zu einer deutlichen IOD Senkung und zu einer Reduktion der drucksenkenden Medikamente. Die IOD-Senkung lag bei 43% (10.5 mmHg), die drucksenkende Medikation wurde um 86% reduziert.