gms | German Medical Science

29. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

09.06. - 11.06.2016, Nürnberg

LaMEK – easy DMEK mit vorpräparierten Transplantaten aus der Gewebebank (K)

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Nicola Hofmann - Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation gGmbH, Hannover
  • Mareike Derks - Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation gGmbH, Hannover
  • Ingrida Majore - Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation gGmbH, Hannover
  • Martin Börgel - Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation gGmbH, Hannover

29. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 09.-11.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWK 4.11

doi: 10.3205/16doc100, urn:nbn:de:0183-16doc1001

Veröffentlicht: 3. Juni 2016

© 2016 Hofmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Zielsetzung: Die Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK) entwickelt sich zum Goldstandard bei der Behandlung von Hornhauterkrankungen, denen ein Funktionsverlust des Endothels zugrunde liegt. Die Präparation der Lamelle erfolgte bisher im OP. Dieses Verfahren lässt in der Regel keine Ermittlung der Endothelzelldichte oder eine Kontrolle des mikrobiellen Status zu. Die Qualität des Transplantates bleibt daher ungewiss. Abhilfe kann hier die Verwendung eines in der Gewebebank vorpräparierten Transplantates schaffen. Das Ziel vorliegender Arbeit war daher die Etablierung des Herstellungsprozesses in der Gewebebank der DGFG.

Methoden: Zur Entwicklung des Präparationsverfahrens wurden für die Transplantation ungeeignete organkultivierte Hornhäute verwendet, die eine noch ausreichende Endothelzelldichte und -vitalität aufwiesen. In dem von der DGFG entwickelten Verfahren wird die Corneoskleralscheibe zunächst auf einem Stanzblock fixiert und oberflächlich angestanzt. Nach Trypanblaufärbung zur Visualisierung der Trepanationsspur, wird von dort beginnend, die Descemetmembran so abpräpariert, dass sie in einem kleinen, zentralen Areal mit dem Stroma verbunden bleibt. Die abgelösten Bereiche werden daraufhin zurück auf das Stroma gelegt. Die Ermittlung von Endothelzelldichte, -morphologie und -vitalität erfolgt sowohl vor als auch unmittelbar nach der Präparation sowie 4 Tage nach der Herstellung zur finalen Freigabe. Parallel werden mikrobiologische Kontrollen durchgeführt.

Ergebnisse: Bei den auf diese Weise vorpräparierten Transplantaten ist eine gründliche Qualitätskontrolle und ein sicherer Transport gewährleistet. Die Gewebebank stellt diese mit einer Erfolgsquote von ≥95% und einem mittleren Endothelzellverlust von < 10% her. Das Ablösen des vorpräparierten Transplantats ist einfach und wird direkt vor dem operativen Eingriff durchgeführt. Für das hier vorgestellte Verfahren liegt seit Dezember 2015 eine PEI-Genehmigung zum Inverkehrbringen vor. Seitdem hat die DGFG zahlreiche vorpräparierte Hornhauttransplantate für DMEK, kurz LaMEK, zur Transplantation abgegeben.

Schlussfolgerungen: Die Vorpräparation der Transplantate in der Gewebebank verringert das Verschnittrisiko im OP, das Risiko postoperativer Komplikationen und reduziert Zeit sowie Kosten des operativen Eingriffs signifikant. Die Vorgehensweise erleichtert und vereinfacht die DMEK wesentlich.