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29. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

09.06. - 11.06.2016, Nürnberg

Reproduzierbarkeit des Offsets bei einem modernen Excimerlasersystem (K)

Meeting Abstract

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  • Stefan Pieh - Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, Wien, Österreich
  • Gerald Schmidinger - Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, Wien, Österreich
  • Christian Skorpik - Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, Wien, Österreich

29. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 09.-11.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWK 4.2

doi: 10.3205/16doc091, urn:nbn:de:0183-16doc0919

Veröffentlicht: 3. Juni 2016

© 2016 Pieh et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Ablationsprofile bei Excimerlaserbehandlungen der Hornhaut werden auf den ersten Purkinje Reflex zentriert. Durch Erfassen des Pupillenrandes mit einer Infrarotkamera während der Bestimmung der Hornhauttopographie wird der erste Purkinje Reflex durch Polarkoordinaten bezogen auf die Pupillenmitte für die Laserbehandlung als Offset definiert. Dieser Offset korreliert mit dem Winkel Kappa, der den Winkel zwischen Gesichtslinie (Gerade zwischen Fixierobjekt und der Foveola) und Pupillenachse beschreibt. Je komplexer das Ablationsprofil umso wichtiger wird die Positionierung des Ablationsprofiles. Eine retrospektive Auswertung von 85 Augen soll die Reproduzierbarkeit des Offsets mit einem modernen Excimerlasersystem hinterfragt werden.

Methode: Bei 85 Augen mit einer hochaberrierten Hornhaut, z.B. aufgrund einer Keratoplastik, Hornhautverletzung oder Hornhautulcus, die einen RMS HOA (Root-mean-square higher order aberration) von 1,0 bis 4,0 µm aufweisen, wurde die Streuung der Offsetergebnisse retrospektiv untersucht. Hierfür wurden für jeden Einzelfall die 8 präoperativen angefertigten Offsetbestimmungen miteinander verglichen. Ebenso wurde die Standardabweichung des postoperativen Offsets bestimmt und den jeweiligen präoperativen Offsetwerten gegenübergestellt.

Ergebnisse: Die Standardabweichung bei den untersuchten Fällen beträgt für das Offset 0,11 mm und zeigt in Einzelfällen Abweichungen bis zu 0,5 mm. Diese treten insbesondere bei Topgraphien mit einer ungenauen Pupillenerkennung auf. Ferner zeigte sich eine Verschiebung des Offsets durch die Behandlung von im Ø 0,12 mm ± 0,11 (0,0 – 0,58) die statistisch signifikant ist.

Schlussfolgerungen: Die eingeschränkte Reproduzierbarkeit des Offsets wie auch die Veränderung des Offsets durch die Behandlung limitiert neben anderen Ursachen wie die Verschiebung der Pupillenmitte in Abhängigkeit von Lichteinfall als auch die Unkenntnis der exakten Epitheldicke im Ablationsbereich die Genauigkeit von Excimerlaserbehandlungen bei hochaberrierten Hornhäuten.