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29. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

09.06. - 11.06.2016, Nürnberg

Vitrektromie bei persistierenden Makulaformina nach Ocriplasmin-Injektion: Multizenter-Studie von acht Kliniken in Deutschland und Österreich (B,K)

Meeting Abstract

  • Ricarda Schumann - Ludwig-Maximilians-Universität München, München
  • Armin Wolf - Ludwig-Maximilians-Universität München, München
  • Hans Hoerauf - Georg-August-Universität Göttingen, Göttingen
  • Albrecht Lommatzsch - St. Franziskus-Hostpital Münster, Münster
  • Mathias Maier - Technische Universität München, München
  • Joachim Wachtlin - St.-Gertrauden-Hospital, Berlin
  • Michael Koss - Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg
  • Thomas Kreutzer - Ludwig-Maximilians-Universität München, München
  • Thomas Bertelmann - Georg-August-Universität Göttingen, Göttingen
  • Siegfried Priglinger - Ludwig-Maximilians-Universität München, München

29. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 09.-11.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWK 3.9

doi: 10.3205/16doc084, urn:nbn:de:0183-16doc0842

Veröffentlicht: 3. Juni 2016

© 2016 Schumann et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Untersuchung des funktionellen und morphologischen Verlaufs nach pars plana Vitrektomie (PPV) von Patienten mit persistierendem Makulaforamen (MF) nach Ocriplasmin Injektion.

Methoden: Vergleichende, interventionelle, multizentrische, retrospektive Studie von 37 Augen von 37 Patienten, die eine PPV mit Peeling der inneren Grenzmembran aufgrund eines persistierenden MF nach Ocriplasmin Behandlung in acht Kliniken zwischen Dezember 2013 und Dezember 2015 erhalten haben. Verglichen wurden diese mit 35 Augen von 35 Patienten, denen eine Ocriplasmin Injektion empfohlen worden war, die aber aus individuellen Gründen kein Ocriplasmin sondern direkt eine PPV erhalten hatten. Klinische Daten wie Sehschärfe, Linsenstatus, intraoperative Besonderheiten, und Spectral-Domain optische Kohärenztomographie Aufnahmen wurden analysiert. Der Visusverlauf und die Verschlussrate der Makulaforamina waren wesentliche Messkriterien.

Ergebnisse: Die postoperative Sehschärfe nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 9 Monaten zeigte keinen signifikanten Unterschied zwischen Augen mit Ocriplasmin Behandlung (LogMAR 0.37 ± 0.26; Median 0.30) und Augen ohne Ocriplasmin Behandlung (LogMAR 0.39 ± 0.25; Median 0.30). Ausgehend von prä-PPV war der Visusgewinn ebenfalls in beiden Gruppen gleich. Obwohl Augen nach Ocriplasmin Behandlung eine signifikante Zunahme des Durchmessers des MF von 217 ± 102 µm auf 384 ± 239 µm aufwiesen, die mit einer Verschlechterung der Sehschärfe korrelierte, zeigte die Matched Pair Analyse einen vergleichbaren Visusgewinn zwischen Erstuntersuchung und letztem Nachbeobachtungstermin in Ocriplasmin behandelten Augen und nicht-Ocriplasmin behandelten Augen. Die Verschlussrate der Makulaforamina war ebenfalls in beiden Gruppen gleich mit 97% bei PPV nach Ocriplasmin Injektion und 94% bei PPV ohne Ocriplasmin Injektion.

Schlussfolgerung: Unabhängig von der Zunahme des MF Durchmessers nach Ocriplasmin Injektion weisen Augen mit persistierenden MF nach pharmakologischer Vitreolyse vergleichbare funktionelle und morphologische Ergebnisse auf wie Augen, die ausschließlich operiert wurden und keine vorangegangene Behandlung mit Ocriplasmin erhalten hatten.