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29. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

09.06. - 11.06.2016, Nürnberg

Vergleich der funktionellen Ergebnisse der Tecnis Symfony® Intraokularlinse mit tri- und bifokalen Intraokularlinsen (K)

Meeting Abstract

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  • Magdalena Zülsdorff - Klinikum Ernst von Bergmann GmbH, Klinik für Augenheilkunde, Potsdam
  • Franziska Schütze - Klinikum Ernst von Bergmann GmbH, Klinik für Augenheilkunde, Potsdam
  • Anja Liekfeld - Klinikum Ernst von Bergmann GmbH, Klinik für Augenheilkunde, Potsdam

29. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 09.-11.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWK 1.27

doi: 10.3205/16doc065, urn:nbn:de:0183-16doc0657

Veröffentlicht: 3. Juni 2016

© 2016 Zülsdorff et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Multifokallinsen sind inzwischen fester Bestandteil der refraktiven Chirurgie. Dennoch sind sie funktionell limitiert, erzeugen mehr optische Nebenwirkungen als Monofokallinsen und stellen einen Kompromiss als Presbyopie-Korrektur dar. Daher wird weiterhin nach Alternativen gesucht. Eine mögliche stellt eine neuartige Intraokularlinse (IOL) dar: das Modell ZXR00 (Tecnis Symfony®) der Firma Abbott Medical Optics. Es ist eine Linse, die einen erweiterten Sehbereich erzeugt, gleichzeitig die Nebenwirkungen von Multifokallinsen minimieren soll. Wir untersuchten die funktionellen Ergebnisse dieser Linse.und verglichen sie mit auf dem Markt erhältlichen Multifokallinsen der jüngeren Generation.

Methode: Im Rahmen der Kataraktoperation wurde die Symfony®-IOL in 10 Augen von 5 Patienten bilateral implantiert. 3–6 Monate postoperativ wurden die folgenden funktionellen Ergebnisse untersucht: Fern-und Nahvisus, Lesegeschwindigkeit, Kontrastsehen und Defokuskurve. Außerdem wurden die Patienten nach optischen Nebenwirkungen befragt sowie nach der Brillenunabhängigkeit im Alltag. Die gleichen Untersuchungen führten wir auch für Patienten nach bilateraler Implantation der trifokalen diffraktiven IOL AT-Lisa, der bifokalen refraktiven IOL Lentis M-Plus und der bifokalen diffraktiven IOL Tecnis ZMB00 durch.

Ergebnisse: Postoperativ konnte ein unkorrigierter Fernvisus von 0,16 logMAR (0,02 bis 0,22 logMAR) im Median und ein unkorrigierter medianer Nahvisus von 0,25 logMAR (0,2 bis 0,3 logMAR) gemessen werden. Die Patienten zeigten ein gutes Kontrastsehen sowie sehr gute Ergebnisse in der Lesegeschwindigkeit und für die Defokuskurve (logMAR 0,2–0 in einem Bereich zwischen 1,0 dpt und –2,0 dpt Defokussierung; entspricht dezimal einem Visus von ≥0,63 über diesen Bereich). Die Ergenisse der Vergleichs-Multifokallinsen zeigten vergleichbare Ergebnisse in der Ferne, etwas schlechtere Ergebnisse im Intermediärbereich, aber überlegene Ergebnisse im Nahbereich (v.a. für die Modelle AT-Lisa und Lentis M-Plus).

Schlussfolgerung: Die neue IOL bedeutet eine funktionelle Ergänzung des refraktiven Spektrums mit vermutlich geringeren optischen Nebenwirkungen, die jedoch dennoch von den Patienten beschrieben werden. In der Nähe, vor allem für einen zufriedenstellenden unkorrigierten Nahvisus, ist diese Linse jedoch limitiert und den klassischen Multifokallinsen unterlegen.