gms | German Medical Science

29. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC)

09.06. - 11.06.2016, Nürnberg

Komplikationsmanagement in der refraktiven Hornhautchirurgie

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Bettina Jendritza - Freevis LASIK Zentrum, Universitätsklinikum Mannheim, Mannheim

29. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 09.-11.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocOAPV 8.3

doi: 10.3205/16doc038, urn:nbn:de:0183-16doc0388

Veröffentlicht: 3. Juni 2016

© 2016 Jendritza.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Die Komplikationsrate bei der refraktiven Hornhautchirurgie ist durch den Einsatz des Femtosekundenlasers, verbesserte Technologie und gewachsene Erfahrung immer geringer geworden. Komplikationen können intraoperativ (Schnittfehler, Epitheldefekte und Blutungen), früh-postoperativ (Infektionen, diffuse lamelläre Keratitis, Faltenbildung) und spät-postoperativ (trockenes Auge, Epitheleinwachsung, Keratektasie) auftreten.

Schnittfehler (LASIK) sind mit modernen Mikrokeratomen selten. Im Falle eines inkomplett geschnittenen Flaps mit nicht ausreichend freier Pupille oder eines „button-hole“ ist die OP in jedem Fall abzubrechen und der Flap zu reponieren. Eine Laserbehandlung darf keinesfalls durchgeführt werden. Der Schnitt kann ca. 3 Monate postoperativ erneut wiederholt werden. Kommt es dagegen bei der Femto-LASIK zum Saugverlust während des Schneidevorganges kann in der Regel sofort neu programmiert und der Schnitt im zweiten Anlauf beendet werden. Falten, die am ersten postoperativen Tag entdeckt werden, können oft sogar nach Gabe eines Lokalanästhetikums mit Hilfe eines sterilen Keiltupfers an der Spaltlampe glatt gezogen werden. Gelingt dies nicht, sollte im OP der Lentikel angehoben, die Rückseite gedehnt und der Flap dann reponiert werden. Bei Falten, die erst zu einem späten Zeitpunkt bemerkt werden (mehr als 1 Woche postoperativ), ist die Revision schwieriger. Bei einer (visusrelevanten) Epitheleinwachsung (ca. ≥1,5 mm) müssen der Flap teilweise oder ganz angehoben, dann die Zellen stromal und auf der Rückseite des Flaps mechanisch entfernt werden. Bei einer SMILE (Small-Incision- Lentikelextraktion) kann es zu einem unvollständigen Entfernen des Lentikels oder zu einer unebeneren und schwierigen Dissektion des Lentikels kommen. Dann muss ggf. über eine Schnitterweiterung (Anlegen eines Flaps) das Restgewebe entfernt werden. Unter Umständen ist eine irreguläre Topographie die Folge. Eine sehr häufige „Komplikation“ ist das Auftreten eines trockenen Auges in den ersten Wochen nach (Femto-)LASIK oder SMILE. Die meisten Patienten kommen durch die routinemäßige Gabe von unkonservierten Tränenersatzmitteln in den ersten Wochen gut über diesen Zeitraum hinweg. Gegebenenfalls können bei schwereren/schweren Verläufen Gele, Salben, cyclosporinhaltige Augentropfen oder das Einsetzen von Punctum Plugs in das untere Tränenpünktchen hilfreich sein.