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Expulsive intraoperative Blutung bei Fondaparinux-Intoxikation (K)
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Veröffentlicht: | 9. Juni 2015 |
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Zielsetzung: Eine intraoperative expulsive Blutung ist eine seltene und schwerwiegende Komplikation. Hierbei kann die Überdosierung einer antikoagulativen Therapie eine wesentliche Ursache darstellen.
Methode: Eine 70-jährige Patientin stellte sich mit einer IOL-Subluxation am linken Auge vor. Aufgrund der subjektiven Beeinträchtigung der Patientin durch den Kapselsack in der optischen sowie einer IOD-Entgleisung bis 43 mmHg wurde die Indikation zur IOL-Explantation und retropupillarer Verisyse-Implantation gestellt.
Während der Operation kam es zu einer expulsiven Blutung in die Vorderkammer, in den Glaskörperraum sowie unter die Bindehaut. Eine Verisyse konnte nicht implantiert werden.
Ergebnis: Zur Abklärung der starken Blutungsneigung wurden spezielle Gerinnungsuntersuchungen durchgeführt. Hierbei zeigte sich eine verlängerte Blutungszeit ex vivo sowie eine stark überdosierte Therapie mit Fondaparinux. Der Ziel-Wert des Faktors Anti-Xa sollte 3 Stunden nach Subkutaninjektion von niedermolekularem Heparin in einem Bereich von 0,4–0,8 I.E./ml liegen. Die Patientin zeigte 24 Stunden nach der letzten subkutanen Applikation von Fondaparinux einen Wert oberhalb der messbaren Grenze von >1,59 I.E./ml. Eine Heparin-induzierte Thrombozytopenie konnte ausgeschlossen werden.
Schlussfolgerung: Intoxikationen von Antikoagulanzien können durch bewusste oder akzidentielle Überdosierungen entstehen und mit oder ohne klinische Symptomen einhergehen. Fondaparinux ist ein indirekter Inhibitor des Faktors Xa und sollte gewichtsadaptiert dosiert werden. Für eine erhöhte oder überschießende Reaktion auf Fondaparinux kommen bestimmte Risikokonstellationen in Frage wie zum Beispiel eine Leber- oder Nierenfunktionsstörung.