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SA 20 – Skleritis und Episkleritis – ein update von Diagnose und Therapie
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Veröffentlicht: | 9. Juni 2015 |
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Bei den Entzündungen der Lederhaut ist die Unterscheidung zwischen Episkleritis und Skleritis wichtig. Während es sich bei der Episkleritis zumeist um eine selbstlimitierende und häufig harmlose Erkrankung handelt, ist die Skleritis ein schwerwiegendes und potentiell visusbedrohendes Krankheitsbild. Auch eine zugrundeliegende (potentiell letale) Systemerkrankung findet sich bei der Skleritis deutlich häufiger.
Morphologisch lässt sich bei der Episkleritis eine diffuse von einer nodulären Form unterscheiden. Bei der Skleritis muss grundsätzlich zwischen anteriorer und posteriorer Form unterschieden werden. Bei der deutlich häufigeren anterioren Skleritis lassen sich folgende Formen unterscheiden: diffus, nodulär, nekrotisierend, Skleromalacia perforans.
Zu den mit Skleritis und Episkleritis assoziierten Systemerkrankungen gehören Arthritiden (insbesondere Rheumatoide Arthritis), Kollagenosen (Systemischer Lupus erythematodes), Vaskulitiden (M. Wegener, Churg-Strauss-Syndrom, rezidivierende Polychondritis), chronisch entzündliche Darmerkrankungen (M. Crohn, Colitis ulcerosa), Gicht, sowie Infektionen (z.B. Lues, Herpes-Viren). Entsprechend sollte die diagnostische Abklärung neben einem Routine-Labor mit Blutbild und BSG/CRP insbesondere eine Immunserologie (anti-CCP-AK, ANA, ANCA) sowie eine Infektionsserologie (insbesondere Lues) enthalten. Darüber hinaus sollte eine Bildgebung der Lunge (Ausschluss Sarkoidose, M. Wegener) erfolgen. Die Diagnostik bei posteriorer Skleritis sollte auch ein MRT der Orbita beinhalten.
Auch hinsichtlich der Therapie unterscheiden sich Episkleritis und Skleritis. Während bei der Episkleritis häufig eine topische Therapie (topische NSAID bzw. Steroide, evtl. topisches CSA) ausreicht, erfordert die Skleritis zumeist eine systemische Behandlung, welche in der Regel in Form einer Stufentherapie erfolgt: NSAID (z.B. Celecoxib), Steroide (per os oder intravenös), Immunsuppressiva (z.B. MTX, Mycophenolsäure), Biologika (TNF-Blocker, Rituximab). Bei Vorliegen einer Systemerkrankung muss die Therapie selbstverständlich mit dem Internisten (i.d.R. Rheumatologe) abgestimmt werden.