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SA 2 – Katarakt-Operation bei Zonulafaser-Insuffizienz
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Veröffentlicht: | 9. Juni 2015 |
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Zielsetzung: Zonularfaserinsuffizienz findet man posttraumatisch, am häufigsten jedoch im Rahmen des Pseudoexfoliationssyndroms (PEX). Ist sie im ersteren Fall häufig lokalisiert und komplett (Zonularruptur), ist sie bei PEX-Augen typischerweise generalisiert und progredient (Zonularschwäche). Geschwächte Zonularfasern können während Phaoemulsifikation und Rindenaspiration einreissen, oder postoperativ zu Komplikationen führen wie Rhexisovalisierung und oft exzessiver Rhexisschrumpfung im Zuge der Kapselfibrose (Kapselkontraktionssyndrom), oder progredienter Lockerung der Zonula mit finaler Spontandislokation des Kapselsack-Implantat-Komplexes (KIKs).
Methoden und Resultate: Um dies zu vermeiden oder zu korrigieren stehen spezielle Techniken und Implantate zur Verfügung. Prophylaktisch können intrakamerales Adrenalin und retroiridale Kapsulorhexis, Irisretraktoren und -dilatatoren, Vorderkapselpolitur, diverse Kapselspann- und -knickringmodelle, bimanuelle Kapselimplantation, Kapselsacksstabilisierung durch Irisretraktoren oder Kapselsegmente und Sekundärrhexis eingesetzt werden. Rhexisphimosen können mittels spezieller Elektrodiathermiesonde exzidiert, ein subluxierter KIK in toto oder nur die ausgeschälte Linse im Sulkus, letztere auch an der Irisrückfläche nahtrefixiert werden. In den Glaskörperraum luxierte KIKs können gehoben und ebenso fixiert werden. Alternativ kann der KIK explantiert und entweder durch ein sulkusgenähte Hinterkammer- oder durch eine kammerwinkel- oder irisgestützte Vorderkammerlinse ersetzt werden.
Schlussfolgerung: Die Vielzahl möglicher Komplikationen bei Zonular-insuffizienz erfordert den flexiblen Einsatz spezieller chirurgische Techniken und Implantate, sind damit jedoch meist vermeidbar und immer beherrschbar.