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US-assistierte Phakoaspiration mit hohem Flow und Vakuum: Eine Alternative zur Laservorfragmenation des Linsenkernes zwecks Einsparung von US-Energie
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Veröffentlicht: | 9. Juni 2015 |
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Zielsetzung: Die Reduktion der für die Linsenkernaufarbeitung benötigten Ultraschallenergie ist eine der Hauptargumente der Proponenten des Einsatzes des Femtosekundenlasers (FSL) in der Kataraktchirurgie. Dadurch soll die Belastung empfindlicher Gewebe im Auge minimiert werden. Indikatoren dafür sind der Verbrauch an Phakoenergie gemessen als effektive Phakozeit (EPT) sowie die Zunahme der zentrale Hornhautdicke (ZHHD) kurz-postoperativ und der Endothelzellverlust (EZV) nach 6 Monaten.
Methode: Der FSL erzielt dies durch Vorfragmentation des Linsenkernes in Form von Sektoren, Säulen, oder Würfeln. Für die manuelle Phakotechnik wurde dies durch Erhöhung von Flow und Vakuum untersucht (High-Fluidics-Phako), wodurch der Kraftschluss erhöht und die Turbulenzen vermindert werden. Zum Einsatz kam eine speziell für HF entwickelte Phakonadel.
Ergebnis: Gegenüber der mit niedrigen Fluidics betriebenen Standardphakonadel konnten der Konsum an Phakoenergie halbiert und der Endothelzellverlust signifikant gesenkt werden. ZHHD und EZV lagen unter den für die FSL-assisitierte Phako publizierten Werten.
Schlussfolgerung: Durch den Einsatz hoher Flow- und Vakuumwerte mit entsprechend gestalteten Phakonadeln lässt sich die Energieeffizienz signifikant steigern, was sich zunächst in einer Reduktion der EPT niederschlägt. Die gleichzeitige Reduktion der Turbulenzen verringert offensichtlich auch das Endotheltrauma auf Werte, die geringer sind als die für die FSL-assistierte Phako publizierten. Die „US-assistierte Phakoaspiration“ mit hohen Fluidicwerten ist somit eine echte Alternative zur Kernvorfragmentation mittels FSL.