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27. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen

15. bis 17.05.2014, Nürnberg

Kooperation von Ophthalmologen in der AMD-Therapie: BRIDGE-Studie (P1)

Meeting Abstract

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  • Joachim Wachtlin - Sankt Gertrauden-Krankenhaus, Augenheilkunde, Berlin
  • Annette Wiedon - Novartis Pharma GmbH, Nürnberg

27. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 15.-17.05.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocPO 3.1

doi: 10.3205/14doc169, urn:nbn:de:0183-14doc1696

Veröffentlicht: 5. Mai 2014

© 2014 Wachtlin et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die nicht-interventionelle Studie BRIDGE untersuchte zwischen Juli 2010 und Dezember 2012 die Versorgungssituation von Patienten mit neovaskulärer altersabhängiger Makuladegeneration (nAMD) mit besonderer Betrachtung der Kooperation zwischen IVOM-Injekteuren und konservativ tätigen Ophthalmologen.

Methode: Zu Beginn der BRIDGE-Studie haben 43 IVOM-Injekteure einen Fragebogen mit 43 Fragen zur Situation ihrer individuellen Zusammenarbeit mit konservativ tätigen Kollegen in der nAMD-Therapie ausgefüllt. Respektive wurde von 152 konservativ tätigen Ophthalmologen ein vergleichbarer Fragebogen mit 51 Fragen zur Zusammenarbeit mit IVOM-Injekteuren beantwortet.

Ergebnis: Die Kooperation wurde von beiden Arztgruppen insgesamt positiv bewertet. Auf einer Skala von 1 (=sehr zufrieden) bis 5 (=sehr unzufrieden) bewerteten 38% der konservativ tätigen Ophthalmologen die Kooperation mit IVOM-Injekteuren mit 1, 55% mit 2. Unter den IVOM-Injekteuren vergaben 16% die Wertung 1, 63% die Wertung 2. Ähnlich positiv wurde die Gesamtsituation der Versorgung von nAMD-Patienten eingeschätzt. Hier zeigten sich 28% der konservativ tätigen Ärzte und 9% der IVOM-Injekteure sehr zufrieden, 51% bzw. 49% der Ärzte vergaben die Wertung 2. Beide Arztgruppen gaben an, dass mit der überwiegenden Anzahl der Kooperationspartner ein regelmäßiger Informationsaustausch erfolgt, insbesondere auch zu Themen der nAMD-Therapie. Als wichtigsten Faktor für die Empfehlung eines IVOM-Zentrums beim Patienten bewerteten die konservativen Augenärzte eine schnelle Terminvergabe (78%, „Sehr relevant“) sowie die Rücküberweisung zur Nachbetreuung (54%, „Sehr relevant“). Hinsichtlich des Monitorings der nAMD-Patienten besteht unter beiden Arztgruppen Einigkeit, dass die regelmäßigen Verlaufskontrollen vom konservativ tätigen Augenarzt übernommen werden sollten. Von der medizinischen Notwendigkeit monatlicher Visuskontrollen sind 39% der konservativen sowie 58% der IVOM-Ärzte vollständig überzeugt, 55% bzw. 40% der Ärzte halten monatliche Kontrollen in Abhängigkeit vom Befundstatus für medizinisch sinnvoll. 66% der konservativen Augenärzte gaben an, dass monatliche Kontrollen immer bzw. meistens in der Praxis umsetzbar sind.

Schlussfolgerung: Die Kooperation im Netzwerk der nAMD-Therapie wird von den beteiligten Arztgruppen positiv bewertet. Die Zusammenarbeit könnte aber über den Austausch von Befunddaten hinaus, etwa durch die Vereinbarung gemeinsamer Diagnosestandards, weiter verbessert werden.