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27. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen

15. bis 17.05.2014, Nürnberg

Vergleichsstudie zwischen beschleunigter und konventioneller Vernetzungsbehandlung der Hornhaut bei Keratokonus. Dortmunder 2-Jahres Ergebnisse (K)

Meeting Abstract

  • Thomas Schilde - St.-Johannes-Hospital Dortmund, Augenklinik, Dortmund
  • Gürol Gökel - St.-Johannes-Hospital Dortmund, Augenklinik, Dortmund
  • Friederike Deiters - TU Dortmund, Fakultät Statistik, Dortmund
  • Uwe Ligges - TU Dortmund, Fakultät Statistik, Dortmund
  • Markus Kohlhaas - St.-Johannes-Hospital Dortmund, Augenklinik, Dortmund

27. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 15.-17.05.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWK 4.5

doi: 10.3205/14doc120, urn:nbn:de:0183-14doc1207

Veröffentlicht: 5. Mai 2014

© 2014 Schilde et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung/Einleitung: Das korneale Cross-Linking ist eine effektive und etablierte Methode einen progredienten Keratokonus/Keratektasie zu stabilisieren und im Verlauf aufzuhalten. Ziel des Keratokonusmanagements ist es, diesen frühzeitig zu erkennen und einem Cross-Linking zuzuführen, um die Anzahl der Hornhauttransplantationen deutlich zu reduzieren. Es gibt ein neues beschleunigtes Vernetzungsverfahren, bei dem die UVA-Bestrahlungszeit deutlich verkürzt werden kann. Wir stellten uns die Frage, ob das beschleunigte Verfahren genauso effektiv wie das herkömmliche Verfahren ist.

Methode: Bei insg. 113 Augen (86 männlich, 27 weiblich, Durchschnittsalter: 29 Jahre) wurde ein CXL durchgeführt. Abrasio und Aufsättigung des Hornhautstromas mit Riboflavin erfolgten nach Dresdener Standardprotokoll. 56 Augen wurden mit 18 mW/cm2 für insg. 5 min bestrahlt und 57 Augen mit 3 mW/cm2 für 30 min. Postop. wurden nach 4, 12 und 24 Monaten die Veränderungen im BCVA, die Keratometerwerte und die morphologischen Veränderungen der Hornhaut wie z.B. eine Demarkationslinien verglichen.

Ergebnisse: Vergleicht man die beiden Gruppen einzeln miteinander, gibt es einen Visusanstieg um 5–7% ab dem 12. Monat in beiden Gruppen. Dieser Anstieg ist stat. nicht signifikant. Im Gesamtkollektiv allerdings ist der Visusanstieg ab dem 12. Monat stat. signifikant (p<0,05). Im Vergleich zeigt sich kein signifikanter Unterschied in der Behandlungsart. Die postop. Veränderungen in der Hornhauttopographie weisen ebenfalls keine signif. Unterschiede in der Behandlungsart auf. Der max. K-Wert nimmt in beiden Einzelgruppen ab dem 4. Monat stat. signifikant ab (p<0,05). Morphologische Veränderungen der Hornhaut wie eine beschriebene Demarkationslinie sind bei beiden Vernetzungsverfahren offenbar ähnlich stark ausgeprägt.

Schlussfolgerung: Sowohl die herkömmliche als auch die beschleunigte Vernetzungsbehandlung mit Riboflavin und UVA-Licht können als sehr effektiv und sicher bezeichnet werden. Das beschleunigte Verfahren weist keinerlei Nachteile gegenüber dem herkömmlichen Verfahren auf. Ein eindeutiger Nutzen der beschleunigten Prozedur ist die deutlich verkürzte Bestrahlungszeit, welche sowohl für den Patienten als auch für den Operateur von Vorteil ist.