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Moderne Biometrie bei sehr kurzen Augen (K)
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Veröffentlicht: | 5. Mai 2014 |
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Zielsetzung: Sehr kurze Augen sind für die Berechnung einer IOL immer noch eine der größten Herausforderungen. Inwieweit können aktuelle IOL-Berechnungsprogramme in Verbindung mit optisch gemessenen Daten der kristallinen Linse hier eine Verbesserung herbeiführen? Wie groß ist der Einfluß der Daten der kristallinen Linse?
Methode: Wir haben retrospektiv 100 mit dem Lenstar vermessenen sehr kurze Augen mit folgenden Programmen bzw. Formeln berechnet und die Ergebnisse mit der tatsächlichen Refraktion verglichen („Vorhersagefehler“). Okulix 8.88 und PhacoOptics 1.10.100.2017 (Raytracing), Holladay IOL Consultant Software jeweils mit und ohne den Daten der kristallinen Linse sowie die Holladay I und Hoffer Q-Formeln (Gaußsche Optik). Es wurden keine Konstantenanpassungen an dieser Gruppe sehr kurzer Augen vorgenommen.
Ergebnis: Die implantierte IOL war im Mittel 30,0±2,5 dpt stark. Die Pupillenweite wurde mit 3,0mm angenommen. Die Programme bzw. Formeln lieferten folgende Vorhersagefehler und % Ausreißer (Fehler >1 dpt). Okulix –0,16±0,56 dpt / 10%, PhacoOptics –0,10±0,52 dpt / 6%, Holladay I +0,09±0,71 dpt / 20%, Holladay II –0,13±0,73 dpt / 19%, Hoffer Q –0,25±0,73 dpt, / 21%. Die Verbesserung des mittleren Absolutfehlers durch die optischen Linsendaten betrug bei Okulix 20%, bei PhacoOptics 25% und bei Holladay 2 <2%.
Schlussfolgerung: Die Raytracing-Programme zeigen sich den Formeln bei kurzen Augen und hohen IOL-Brechkräften überlegen. Fehlerstreuung und Ausreißerzahl sind besser. Die nicht publizierte multivariate Holladay II-Formel zeigt keine Vorteile gegenüber den klassischen bivariaten Formeln. Die optische Linsendickeninformation verbessert die Vorhersagepräzision bei den Raytracing-Programmen spürbar.