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27. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen

15. bis 17.05.2014, Nürnberg

Femtolasik vs. Femtosekunden-Lentikelextraktion – pro und contra

Meeting Abstract

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  • Rainer Wiltfang - München

27. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 15.-17.05.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocO 8.2

doi: 10.3205/14doc066, urn:nbn:de:0183-14doc0668

Veröffentlicht: 5. Mai 2014

© 2014 Wiltfang.
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Gliederung

Text

Die Femtolasik ist in den letzten Jahren zur Standardbehandlung in der modernen Ophtalmochirurgie geworden. Die Vorteile präziser Schnitte, planbarer Schnittdicken mit einer sehr geringen Standardabweichung, kurze Behandlungszeit und, je nach Femtosekundenlaser, die schmerzfreie und sanfte Durchführung der OP, haben die klassischen Microkeratome fast völlig verdrängt. Ein weiterer Vorteil einer Femtolasik ist die relativ leicht durchzuführende Nachkorrektur, die selbst nach Jahren noch durch ein erneutes Öffnen des Flaps möglich ist. Dies ist aber möglicherweise auch der größte Nachteil dieses Verfahrens, da die biomechanische Stabilität der Hornhaut auf lange Zeit geschwächt wird. Weitere Nachteile dieser Technik sind die äußeren Einflüsse während des Gewebeabtrages, die thermischen Reaktionen des Gewebes und die Flapkomplikationen (z.B. Striae, Dislokalisation und Epitheleinwachsungen). Neben dem Einsatz als „Keratomersatz“ nutzen wir seit 2010 die derzeitigen Femtosekundenlaser, um Fehlsichtigkeiten ausschließlich mit dieser Technik zu korrigieren. Das sogenannte ReLEx/SmiLE Verfahren unterscheidet sich von einer „klassischen“ Laserkorrektur darin, dass das zu entfernende Gewebe nicht mittels eines Excimerlasers verdampft wird, sondern mit zwei übereinander liegenden Schnitten definiert und dann als „Lentikel“ in einem Block entfernt wird. Die Vorteile sind die bessere Vorhersagbarkeit der Ergebnisse, da weniger äußere Einflüsse während des Laservorganges greifen können, und die höhere Stabilität der Hornhaut, da der Lentikel von der Seite, ohne Eröffnung der Hornhautoberfläche, entfernt wird. Dieses „flaplose“ Verfahren hat sich in unserer Klinik für Behandlungen der Myopie und des Astigmatismus als bevorzugte Operationstechnik etabliert. Es ist für den Patienten eine äußerst komfortable Möglichkeit, ohne Mikrokeratome, ohne Geruchs- oder Geräuschbelästigung und ohne einen Flap, seine refraktiven Fehler behandeln zu lassen. Unsere aktuellen Probleme sind noch die fehlende Möglichkeit einer „customized“ Behandlung, gewollte Dezentrierungen bei Winkel Kappa, sowie Hyperopiebehandlungen. Die Nachbehandlung kann sowohl als Lasik als auch als Lasek durchgeführt werden.

Bei den vielversprechenden Ergebnissen der letzten 3 Jahren wird die Smile-Methode möglicherweise die Lasik in den nächsten Jahren als Standardtherapie ersetzen.