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Neue orale Antikoagulantien (NOAK): Was ändert sich für die Anästhesie?
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Veröffentlicht: | 5. Mai 2014 |
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Zielsetzung: Die „neuen“ bzw. „direkten oralen Antikoagulanzien“ (DOAC) werden zunehmend bei Patienten zur Apoplexprophylaxe bei Vorhofflimmern oder zur (Rezidiv-) Prophylaxe und Therapie einer venösen Thrombembolie, u.a. auch nach Knie- und Hüftgelenksersatz eingesetzt. Sie haben im Vergleich zu den klassischen Wirkstoffen (z.B. den Vitamin-K-Antagonisten) ein z.T besseres Wirkungs- und Sicherheitsprofil. Gerinnungskontrollen sind durch einen festen Einnahmeplan nicht vorgesehen, in der Routine aber auch nicht verfügbar.
Methode: Insbesondere bei notfallmäßigen operativen Eingriffen ist daher die Abschätzung einer ggf. noch vorhandenen Restwirkung der DOAC schwierig, da die Standardtests wie Quick, aPTT, Thrombinzeit, Anti-Xa-Test je nach Substanz, reagenzabhängig und interindividuell unterschiedlich beeinflusst werden. Als Spezialtests können die verdünnte Thrombinzeit (Hemoclot®) für Dabigatran bzw. kallibirierte chromogene Anti-Faktor-Xa-Aktivitäts-Test für Rivaroxaban und Apixaban zur Konzentrationsbestimmung verwendet werden. Cut-Off-Werte, ab denen es zu vermehrten Blutungen kommt oder eine Operation sicher durchzuführen ist existieren zur Zeit nicht. Auch Point-of-Care Methoden wie ROTEM oder TEG eignen sich mit den kommerziell erhältlichen Tests nicht zur Überwachung.
Ergebnis: Nach oraler Einnahme ist mit einem Peakspiegel nach 2–4h zu rechnen. Wenn möglich sollte eine (Notfall-)OP so lange wie möglich aufschoben werden. Die Fachinformationen empfehlen ein Intervall von 24–48h. Schlussfolgerungen: Es gibt momentan noch keine evidenzbasierten Empfehlungen zum Vorgehen bei intraoperativen Blutungen unter DOAC-Therapie. Neben dem „üblichen“ Blutungs- und Gerinnungsmanagement konnten im Tierexperiment und in Fallberichten u.a. Prothrombinkomplex-Präparate positive Effekte zeigen. Als ultimo ratio kann rekombinanter Faktor VIIa erwogen werden.
Neuroaxiale Narkoseverfahren unter DOAC sind in der prohpylaktischen Dosierung bei Rivaroxaban nach 22–26h, bei Apixaban nach 26–30h möglich.