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Der Glaukompatient unter Antikoagulation
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Veröffentlicht: | 5. Mai 2014 |
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Für die Glaukomchirurgie wird in der Literatur je nach internistischer Vertretbarkeit ein Pausieren von Thrombozytenaggregationshemmern (TAH) oder ein Umstellen der oralen Antikoagulation auf Heparin (bridging) empfohlen. Nur wenige Studien sind hierzu jedoch publiziert worden. In einer retrospektiven Auswertung zu Trabekulektomien unter fortlaufender Therapie mit ASS zeigten sich zwar mehr perioperative Blutungen, welche nach Angabe der Autoren jedoch mittelfristig keinen nachteiligen Effekt auf den erreichten Augendruck hatten. Im Gegensatz dazu zeigten Patienten, welche unter Cumarinderivaten fistulierend operiert wurden, in etwa einem Drittel eine erhöhte Blutungs-, Komplikations- und Versagerrate. Nach Umstellen auf Heparin lagen diese deutlich niedriger. Unter Thrombozytenaggregationshemmern wird eine doppelt so hohe Rate von Blutungskomplikationen berichtet wie nach Pausieren derselben. Für kammerwinkelchirurgische Eingriffe unter ASS wird eine erhöhte Inzidenz von Blutungskomplikationen und Nachblutungen berichtet. Die aktuelle Datenlage erlaubt dennoch derzeit keine allgemeingültigen Empfehlungen, es ist erforderlich, in Zusammenarbeit mit dem Internisten die Möglichkeiten und jeweiligen Risiken abzuwägen.