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26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen

13. bis 15.06.2013, Nürnberg

Ergebnisse eines Quantitativen Systematic Review zum erwartbaren Komplikationsprofil nach Implantation einer phaken IOL (K)

Meeting Abstract

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  • Birgit-Bettina Bestges - Augenklinik Mülheim/Ruhr, Mülheim/Ruhr
  • Cay-Christian Lösche - Augenklinik Mülheim/Ruhr, Mülheim/Ruhr
  • Frank Krummenauer - Universität Witten/Herdecke, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Witten

26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 13.-15.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWK 4a.16

doi: 10.3205/13doc139, urn:nbn:de:0183-13doc1392

Veröffentlicht: 18. Oktober 2013

© 2013 Bestges et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Mittels eines Systematic Review sollte das erwartbare Komplikationsprofil für etablierte phake Intraokularlinsen (pIOL) zur Korrektur einer Myopie ermittelt werden.

Methoden: In den Systematic Review wurden Studienpublikationen des angloamerikanischen Sprachraums aus dem Zeitraum 01/1995 bis 03/2012 eingebracht. Von 5.830 Treffern konnten 34 Studien eingeschlossen werden, die den Einschlusskriterien des Review genügten: prospektives Studiendesign, mindestens sechsmonatiges Follow-up zu einer Mindest-Fallzahl von 25 Augen pro implantierter pIOL sowie reproduzierbare Angaben zu Art und Inzidenz der aufgetretenen Komplikationen. Primärer Endpunkt des Review war das Auftreten mindestens einer Komplikation im Beobachtungszeitraum mit der Konsequenz einer interventionellen Versorgung des betroffenen Auges (u.a. Ablatio retinae, Foramenbildung, IOL-Explantation, Uveitis). Kumulierte sowie auf einzelne Komplikationen bezogene Inzidenzen nebst 95%-Konfidenzintervall wurden für etablierte Linsendesigns bestimmt.

Ergebnis: Angaben zur kumulativen Komplikations-Inzidenz waren aus 25 der insgesamt 34 Studien ableitbar. Studien mit mindestens 100 dokumentierten Eingriffen berichteten eine kumulative Inzidenz mindestens einer der oben genannten Komplikationen zwischen 0,69% und 5,79%, Studien mit kleineren dokumentierten Eingriffszahlen berichteten kumulative Inzidenzen zwischen 2,22% und 15,75%.

Schlussfolgerung: Speziell Studien mit geringen Eingriffszahlen berichten enorme Komplikations-Inzidenzen nach pIOL-Implantation. Wie weit jedoch diese in der Literatur berichteten Komplikationsprofile einem Publication Bias für einzelne pIOL-Designs unterliegen oder auch „Lernkurven-Effekten“ in der Frühphase deren Einführung, müssen prospektive Register-Untersuchungen bewerten.