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Funktionelle Ergebnisse nach Implantation von Multifokallinsen (MIOL) der neuesten Generation von Alcon und CZM: IQ Restor +2.5 vs IQ Restor +3.0 sowie trifokale LISA vs bifokale LISA (P1)
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Veröffentlicht: | 18. Oktober 2013 |
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Zielsetzung: Das schnell wachsende Spektrum der multifokalen Intraokularlinsen (MIOL) ermöglicht eine bessere Anpassung in die individuellen Patientenbedürfnisse. Die aktuelle MIOL Generation verspricht erhöhte Lichttransmission bei verschiedenen Pupillenweiten sowie Visusverbesserung im Intermediärbereich (70 cm). Der Aufbau der optischen Zonen deutet zudem auf eine Reduktion von Blenderscheinung (halos & glare) hin. Es ist jedoch oft nicht eindeutig dargestellt, ob die neueste Generation die alte ersetzt oder ob es sich um sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Portfolio handelt.
Methode: Retrospektiv wurden je 20 Patienten postoperativ nach Implantation einer MIOL ausgewertet. Untersucht wurden prä- sowie postoperative objektive und subjektive Refraktion, korrigierter sowie unkorrigierter Fern-, Intermediär- und Nahvisus. Zusätzlich wurden Defokuskurven mit der Vorgängergeneration verglichen. Zudem wurden Halos & Glares subjektiv eingeschätzt.
Ergebnis: 1 bis 3 Monate nach dem Eingriff betrug der unkorrigierte, binokulare Fernvisus -0.1 logMAR bei allen Linsentypen. Der Nahpunkt verschob sich bei der CZM MIOL um 10 cm auf 40 cm, die Alcon MIOL zeigte ein Nahvisus Plateau sowie einen zusätzlichen Peak bei 50 cm. Die neue MIOL Generation ergab bei der Untersuchung der Defokuskurve zwischen 0.5 und 4 m verbesserte Visusergebnisse (bis zu 10 Buchstaben im ETDRS Chart). Halos & Glare Ergebnisse fielen ähnlich innerhalb eines Herstellertyps aus und wurden nicht als störend empfunden.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse legen nahe, dass die neueste MIOL Generation eher als Ergänzung denn als Ersatz bereits existierender MIOL zu sehen ist. Patientenwünsche kann deutlich besser entsprochen werden: Schwerpunkte auf eher Nah- oder Fern- kombiniert mit Intermediärdistanz ist durch die aktuelle MIOL Generation sehr viel besser adressierbar. Zudem ermöglichen die reduzierten photopischen Phänomene ein weitgehend beschwerdefreies Autofahren unter mesopischen Lichtverhältnissen. Künftige Langzeitbeobachtung können zudem Aufschluß darüber bringen, ob eine verringerte Nachstarrate besteht.