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Das alternde Gesicht – Pathophysiologie/chirurgische Ansätze
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Veröffentlicht: | 18. Oktober 2013 |
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Das menschliche Gesicht unterliegt im Laufe des Lebens einem konstanten Wandel. Das Heranwachsen, das Ausbilden der individuellen Gesichtstrukturen und schließlich das Altern der Gesichtszüge. In einem Umfeld in dem, vor allem durch die mediale Präsenz, makellose und jugendliche Gesichtszüge zum Idealbild stilisiert werden, kommt es immer häufiger zu einer Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Diese Diskrepanz kann sich für den Patienten durchaus zu einem großen Leidenddruck entwickeln und wird spätestens dann zum Teil ärztlichen Handelns. Altersbedingte Veränderungen im Gesichtsbereich können aber auch, unabhängig vom kosmetischen Aspekt, zu funktionellen Veränderungen führen und sind wesentlicher Bestandteil der ophthalmologischen Lidchirurgie.
Altersbedingte Veränderungen im Gesichtsbereich beruhen vor Allem auf zwei pathophysiologischen Mechanismen. Der Faltenbildung und dem Elastizitätsverlust kollagener Strukturen. Bei der Faltenbildung unterscheidet man drei Faltentypen. Erstens dynamische Falten, als Resultat über Jahre und Jahrzehnte andauernder, immer gleichartiger Kontraktionen mimischer Muskulatur. Typische Beispiele hierfür sind die „Zornesfalte“ oder die „Krähenfüße“. Zweitens Falten vom statischen Typ, die einerseits durch den Übergang von lange bestehenden dynamischen Falten in statische Falten, vor allem aber durch Umweltexposition wie zum Beispiel Sonne oder Zigarettenrauch entstehen. Und drittens Schwerkraft- oder Sinkfalten wie zum Beispiel die Nasolabialfalten.
Der Elastizitätsverlust kollagener Fasern kann im Bereich der oberen Periorbitalregion zu einer Brauenptosis, einer Oberliddermatochalasis oder zu einer aponeurosebedingten Ptosis führen. Im Bereich der unteren Periorbitalregion kommt es neben Unterlid Dermatochalasis und orbitalem Fettgewebsprolaps vor allem zu Unterlidfehlstellungen wie involutivem En- oder Ektropium.
Ein Adäquates chirurgisches Behandlungskonzept muss berücksichtigen, dass es sich stets um eine Kombination ober genannter Faktoren handelt. Es sollte an der Pathophysiologie orientiert, funktionell und schichtgerecht sein.