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26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen

13. bis 15.06.2013, Nürnberg

Die Katarakt-OP fast live

Meeting Abstract

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  • Ralf Gerl - Augenklinik Ahaus, Ahaus

26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 13.-15.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocO 1.1

doi: 10.3205/13doc062, urn:nbn:de:0183-13doc0626

Veröffentlicht: 18. Oktober 2013

© 2013 Gerl.
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Gliederung

Text

Die Kataraktoperation mit Phakoemulsifikation und Implantation einer faltbaren Kunstlinse wird heutzutage weltweit millionenfach durchgeführt und ist zumindest in der westlichen Welt Goldstandard. Katarakt (Grauer Star) macht sich anfangs durch Sehverschlechterung und erhöhte Lichtempfindlichkeit, z.B. bei Sonne oder abends bei Gegenverkehr im Regen, bemerkbar. In seltenen Fällen ändern sich auch die Brillenwerte zunehmend (z.B. myopisierende Katarakt). Im fortgeschrittenen Stadium würde die Umwelt nicht mehr erkannt werden. Ein Austausch der klaren Linsen gegen eine Kunstlinse ist die einzige Therapiemöglichkeit. Die klare Kunstlinse wird dabei individuell für jeden Patienten berechnet, so dass eine Fernbrille meist überflüssig wird. Die ersten Vorschriften für die Behandlung des Grauen Stars wurden bereits von König Hammurabi (1792–1750 vor Chr., Mesopotamien) erlassen. Es handelte sich hierbei um das sogenannte Starstechen, das Herunterdrücken der getrübten Linse in den Glaskörper. Diese Methode konnte zwar wieder „Klarheit“ ins Auge bringen, jedoch kam es häufig zu schweren Entzündungen und Augeninnendrucksteigerungen. Außerdem fehlte die Brechkraft der Linse nach der Behandlung, was eine erhebliche Weitsichtigkeit der Patienten zur Folge hatte. In der 3. Welt sind Starstecher heute noch zu finden. Bei der Weiterentwicklung des Starstichs, der Intrakapsulären Kataraktextraktion (ICCE), wird die trübe Linse im Ganzen entfernt. Noch bis Ende der 60er Jahre war diese Methode die einzige verfügbare Technik (Dabei geht die hintere Linsenkapsel verloren, was zu Komplikationen, wie Netzhautablösung, führen kann). Anfang der 70er Jahre wurde z.T. Linsenersatz durch eine Vorderkammerlinse geschaffen. Die manuelle extrakapsuläre Kataraktextraktion (Standard ECCE) ist eine ältere Methode zur Behandlung der Katarakt. Sie basiert auf einer Technik, bei der der Linsenkern manuell aus der Kapsel entfernt wird. Die Linsenrinde wird erst ausgespült und dann abgesaugt. Bei dieser Vorgehensweise bleibt die hintere Linsenkapsel intakt, es kann eine Hinterkammerlinse eingesetzt werden. In der 3. Welt wird heute mit Erfolg die Fish-Hook-Technik, eine spezielle Methode der ECCE, häufig angewandt. Hier wird der Linsenkern nach Eröffnung der vorderen Linsenkapsel komplett mithilfe eines aus einer Kanüle gebogenen Widerhakens (ähnlich einem Angelhaken) aus der Kapsel gezogen und anschließend die Linsenrinde (Cortex) mithilfe einer Spezialkanüle abgesaugt. Die Brechkraft wird dann mit einer Kunstlinsen-Implantation wiederhergestellt.