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26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen

13. bis 15.06.2013, Nürnberg

„Survival of the fittest“ oder/und „Stärkung der augenärztlichen Grundversorgung“ – wie sieht die Zukunft des konservativen Augenarztes aus? Überlebensstrategien

Meeting Abstract

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  • Gernot Petzold - Praxis für Augenheilkunde, Kulmbach

26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 13.-15.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocSA 2a.14

doi: 10.3205/13doc047, urn:nbn:de:0183-13doc0472

Veröffentlicht: 18. Oktober 2013

© 2013 Petzold.
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Gliederung

Text

In der augenärztlichen Grundversorgung hat die Zahl der rein konservativen Praxen in den vergangenen Jahren abgenommen, den größten Anteil an der Versorgung im Fachgebiet Augenheilkunde haben inzwischen gemischte Versorgerpraxen mit konservativen und operativen Schwerpunkten – sog. Klein- und Mitteloperateure. Die meisten augenärztlichen Grundversorger (AGV) erreichen heute keine Kostendeckung aus den Einnahmen der morbiditäts-bedingten Gesamtvergütung (mGV). Desshalb werden AGV-Praxen nur dann erfolgreich geführt, wenn sie sich aus der Abhängigkeit von den Einnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) befreien konnten. Das heisst keinesfalls, dass diese Praxen keine originären Kassenarztpraxen mehr sind. Diese Praxen erzielen aber einen Großteil ihrer Umsätze aus Quellen außerhalb der mGV. Dazu gehören: Privat versicherte Patienten (GOÄ), Wahlleistungen von GKV-Patienten (GOÄ), Selektivverträge mit Kassen der GKV (EBM), Außerbudgetäre Vereinbarungen mit Kassen der GKV über die kassenärztlichen Vereinigungen (EBM z.B. Sondervereinbarungen zur Katarakt-Operation), Umsätze aus dem Verkauf von Kontaktlinsen und/oder apothekenfreien Medikamenten (Neuroprotektiva, AREDS-Medikation, Sicca-Therapeutika). Die Solidarität der in der ambulanten Versorgung tätigen Augenärzte zeigt sich in den vergangenen Jahren als nicht ausreichend, um alle augenärztlichen Gruppen gleichermaßen am Erfolg der Augenheilkunde teilhaben zu lassen. Es kam zu beträchtlichen Verwerfungen einerseits innerhalb der Arztgruppen (konservativ, Kleinoperateur, mittlerer Operateur, Großoperateur) und andrerseits in den unterschiedlichen Regionen. Eine Strukturpauschale sollte das Überleben der konservativen Augenarztpraxis sichern – zu Lasten der operativ tätigen Augenärzte. Eine Pauschale für die fachärztliche Grundversorgung (PFG) soll zum 1.7.2013 eingeführt werden, für die Augenärzte eine Steigerung des mGV Honorars um 5,4% oder real 1,45 Euro je Grundversorgerfall, abrechenbar von jedem niedergelassenen Augenarzt (auch dem Operateur) – ein Tropfen auf den heißen Stein. Eine wirkliche Lösung sind Strukturpauschale und die PFG nicht. Wir brauchen Lösungen, die uns von Notmaßnahmen und Interimsbeschlüssen befreien. Zwei Vorschläge werden derzeit in den KBV-Gremien diskutiert, sie wären für die gesamte Gruppe der niedergelassenen Augenärzte Licht am Horizont der Honorarverteilungskämpfe. 1. Wahltarife mit der Option der Kostenerstattung und Grundversorgung zu festen Euro-Beträgen außerhalb der mGV.