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26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen

13. bis 15.06.2013, Nürnberg

Statistik

Meeting Abstract

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  • Bernd Kirchhof - Universitätsklinikum Köln, Augenklinik, Köln

26. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen. Nürnberg, 13.-15.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocH 2r.1

doi: 10.3205/13doc007, urn:nbn:de:0183-13doc0073

Veröffentlicht: 18. Oktober 2013

© 2013 Kirchhof.
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Gliederung

Text

Problem: Die komplexe Statistik der VEGF-Studien und wirtschaftliche Interessen verlangen eine neutrale Analyse.

Ergebnis: Die CATT-Studie ergab, dass sich die Visusprognose nach zweijährigem Verlauf zwischen den beiden Präparaten statistisch nicht signifikant unterscheidet.

Die CATT-Studie signalisiert statistisch sehr auffällig mehr schwere systemische Nebenwirkungen nach Bevazicumab-Injektion als nach Ranibizumab-Injektion.Betrachtet man jedoch die Art der Nebenwirkungen, dann ist der Zusammenhang fraglich. Im Einzelnen werden berichtet: Hernien, Erbrechen, Übelkeit, Blutungen, Kolitis, Bauchschmerzen, Obstipation, Stürze, Knochenbrüche.

Möglicherweise sind diese Nebenwirkungen trotz der auffälligen statistischen Daten unbedeutend: Die Wechselwirkungen liegen außerhalb des Kernspektrums der Bevazicumab -Nebenwirkungen bei intravenöser Applikation.

Im Kernspektrum der intravenösen VEGF-Blocker-Nebenwirkungen, in der Mortalität oder bei arteriothrombotischen Ereignissen, zeigen sich keine klinisch oder statistisch auffälligen Unterschiede.

Es ist keine Dosis-Wirkungsbeziehung erkennbar: Die meisten gastrointestinalen Nebenwirkungen haben die Patienten mit der geringsten Bevazicumab-Dosis, nämlich die Patienten in der pro-re-nata Gruppe.

Schlussfolgerung: Das statistisch auffällige Ungleichgewicht hinsichtlich schwerer systemischer Nebenwirkungen zu Ungunsten von Bevazicumab, kann somit

  • ein tatsächlich höheres Risiko repräsentieren (bei noch unbekannter Pathogenese),
  • ein Zufallsergebnis sein,
  • einen unerkannten Unterschied der Patientenmerkmale in den Baseline-Daten ausdrücken.