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20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

06. - 08.10.2021, digital

Versorgungsforschung in Zeiten von COVID-19 – wie beeinflusst die Pandemie Forschungsprozesse und Methoden in der Versorgungsforschung?

Meeting Abstract

  • Milena von Kutzleben - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Versorgungsforschung, Fak. VI, Abteilung Organisationsbezogene Versorgungsforschung, Oldenburg, Deutschland
  • Helge Schnack - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Versorgungsforschung, Fak. VI, Abteilung Organisationsbezogene Versorgungsforschung, Oldenburg, Deutschland
  • Johanna Lubasch - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Versorgungsforschung, Fak. VI, Abteilung Organisationsbezogene Versorgungsforschung, Oldenburg, Deutschland
  • Anna Zinkevich - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Versorgungsforschung, Fak. VI, Abteilung Organisationsbezogene Versorgungsforschung, Oldenburg, Deutschland
  • Sarah Uthoff - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Versorgungsforschung, Fak. VI, Abteilung Organisationsbezogene Versorgungsforschung, Oldenburg, Deutschland
  • Lena Ansmann - Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Versorgungsforschung, Fak. VI, Abteilung Organisationsbezogene Versorgungsforschung, Oldenburg, Deutschland

20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 06.-08.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dkvf477

doi: 10.3205/21dkvf477, urn:nbn:de:0183-21dkvf4779

Veröffentlicht: 27. September 2021

© 2021 von Kutzleben et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung/Problem: Für Forschungsvorhaben, die auf die Erhebung von Primärdaten angewiesen sind, bedeuten die veränderten Rahmenbedingungen aufgrund der COVID-19-Pandemie und insbesondere die geltenden Kontaktbeschränkungen oftmals ein Umdenken und Umplanen. Denn Versorgungsforscher*innen, unabhängig davon, ob sie Daten qualitativ oder quantitativ erheben, stehen oftmals in engem persönlichem Kontakt zu den beforschten Personen. Häufig handelt es sich dabei um vulnerable Personengruppen, wie z.B. multimorbide oder hochaltrige Personen, die seit Beginn der Pandemie besonders geschützt werden sollten. Hinzu kommt die Minimierung des eigenen Infektionsrisikos. Darüber hinaus stehen Forschende vor der Überlegung, inwieweit das Pandemiegeschehen auch für nicht COVID-19-bezogene Projekte relevant wird und ob ggfs. COVID-19-spezifische Aspekte mit erhoben oder Forschungsfragen erweitert bzw. angepasst werden müssen.

Bisher gibt es kaum systematische Erhebungen dazu, wie sich die COVID-19-Pandemie auf Forschungsprozesse in Projekten der Versorgungsforschung auswirkt. Das Vorhaben fokussiert deshalb die Bewältigungsstrategien und methodischen Konsequenzen, mit denen Forscher*innen auf die Herausforderungen der Pandemie reagieren. Folgende Fragestellungen sollen beantwortet werden: Wie wirkt sich die COVID-19 Pandemie auf den Forschungsprozess in der Versorgungsforschung aus? Wie passen Versorgungsforscher*innen laufende und geplante Forschungsprozesse und Methoden an die Herausforderungen durch COVID-19 an?

Lösungen und Lösungsvorschläge: Geplant ist eine Online-Befragung von Wissenschaftler*innen, die im Feld der Versorgungsforschung und benachbarten Disziplinen tätig und in Forschungsprojekte mit und ohne Drittmittelförderung eingebunden sind. Die Rekrutierung erfolgt über das Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF). Im Fokus der Befragung stehen COVID-19-bedingte Anpassungen in einzelnen Teilen des Forschungsprozesses (z.B. bei der Rekrutierung oder dem methodischen Vorgehen). Die Befragung ist teilstandardisiert konzipiert und ermöglicht in Freitextfeldern die Erläuterung und ggfs. Bewertung der geplanten oder bereits umgesetzten Anpassungen. Die Datenanalyse erfolgt mittels deskriptiver Statistik und inhaltsanalytisch, die Ergebnisse liegen zum Kongress vor.

Schlussfolgerung/Diskussion/Lessons Learned: Die Befragung erhebt planungstechnische sowie methodische Herausforderungen der Pandemie und identifiziert Strategien und (methodische) Anpassungen, mit denen Versorgungsforschende auf die Pandemie reagieren. Durch die Erfassung dieser Strategien können Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, wie Forschungsprozesse an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst werden können. Des Weiteren tragen die Ergebnisse dazu bei, die Schwierigkeiten und vor allem die damit einhergehenden Notwendigkeiten, vor die Forschende in Zeiten der Pandemie gestellt werden, systematisch zu bündeln. Dies kann z.B. als Diskussionsgrundlage mit Fördermittelgebern dienen, aber auch Reflektionsprozesse über die Verwendung von Methoden in der Versorgungsforschung anstoßen.